Urdenbach Vom Boxer zum Fahrradhändler

Urdenbach · Seit drei Monaten betreibt der ehemalige Profi-Boxer Markus Tomala das Fahrradlädchen an der Gänsestraße.

 2008 hat Markus Tomala seinen ersten Profi-Boxkampf absolviert. Inzwischen ist der 32-Jährige ins ungefährlichere Fahrrad-Geschäft umgestiegen.

2008 hat Markus Tomala seinen ersten Profi-Boxkampf absolviert. Inzwischen ist der 32-Jährige ins ungefährlichere Fahrrad-Geschäft umgestiegen.

Foto: Olaf Staschik

Markus Tomala ist Boxer und hat während seiner Profizeit in Hamburg schon mit Boxgrößen wie den Klitschko-Brüdern oder Felix Sturm zutun gehabt. "Damals habe ich mein Hobby zum Beruf gemacht", sagt er. Ähnliches versucht er nun erneut. Dabei steht er aber nicht mehr im Ring, sondern hinter der Theke.

Seine Gegner sind auch keine durchtrainierten Sportler, die er mit einer starken Rechten bearbeiten muss, sondern kleine Teile von Drahteseln. Markus Tomala ist nämlich unter die Fahrradhändler gegangen. "Mein Vater war Radprofi und hat auch einen Laden. Ich schraube gerne, da lag es nahe, dass ich ein Fahrradgeschäft eröffne", sagt der 32-Jährige.

Vor drei Monaten übernahm er das Geschäft an der Gänsestraße 2 in Urdenbach von einem Vorgänger. Sein erstes Fazit fällt gemischt aus. "Zu Beginn war hier gut was los, aber das hat sich etwas abgeschwächt", sagt er. Viele Leute wüssten noch nicht, dass er das Urdenbacher Fahrradlädchen übernommen habe. Markus Tomala ist in Polen geboren, aber sonst ein "echter" Düsseldorfer. Seine Eltern leben in Holthausen; er besuchte die Schule in Benrath und war bereits als Neunjähriger im Sportring Garath als Boxer aktiv. "Ich verteile an den Wochenenden immer Flyer, um auf mich und den Laden aufmerksam zu machen", erklärt Tomala.

Meist kämen die Kunden mit kleineren Schäden, die seien schnell behoben, sagt er. Als beispielsweise ein älterer Herr wegen eines kaputten Fahrradschlauchs zu ihm kam, versprach er, dass er das Rad nach Begutachtung voraussichtlich schon am Nachmittag wieder abholen könne."So kleine Reparaturen kann ich hier auch noch selbst machen. Mein Fokus liegt aber eher auf Wartung, Inspektion und dem Verkauf von Ersatzteilen." Denn die Urdenbacher würden vieles selber machen und bräuchten meist kaum Hilfe, sagt Markus Tomala, der selbst in der Nähe der Südallee aufwuchs.

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Foto: Andreas Endermann

Neben Ersatzteilen verkauft er in seinem Fahrradlädchen auch neue Zweiräder. "Da ist es aber ganz schwer, viel zu verkaufen - die Konkurrenz ist einfach zu groß", sagt er. "Die Leute kaufen Fahrräder heute vielfach im Internet, wo es meistens auch günstiger ist", erklärt Markus Tomala.

Wie sich sein Laden entwickelt, weiß er noch nicht. "Ich hoffe auf das Beste, aber für eine Prognose ist es noch zu früh. Ich habe jetzt erstmal nur von 15 bis 18 Uhr geöffnet, da kommen die meisten Kunden", sagt er. Falls es mit dem Laden nicht klappt, hat er auch noch einen Plan B in der Tasche. "Ich mache gerade meinen Trainerschein. So kann ich später junge Boxer trainieren."

(maxk)
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