Düsseldorf Täter fünf Tage nach Übergriff in S-Bahn verurteilt

Düsseldorf · Fünf Tage nach einem sexuell motivierten Übergriff auf eine wildfremde Mitfahrerin in einer S-Bahn hat das Amtsgericht gestern im beschleunigten Verfahren einen Asylbewerber (40) aus Marokko zu 720 Euro Strafe verurteilt. Laut Anklage war er am Samstag frühmorgens in Düsseldorf in die S8 Richtung Mönchengladbach eingestiegen, hatte sich dicht neben die Frau gesetzt und seinen Oberschenkel an ihr gerieben. Als sie von ihm abrückte, habe er den Arm ausgestreckt und sie am Po angefasst.

Von der Bundespolizei aufgrund der präzisen Beschreibung des Opfers in der S-Bahn entdeckt und bis zum Prozess in U-Haft genommen, sagte er gestern dazu: "Ich war alkoholisiert, kam aus einer Bar, hatte viel getrunken. Kann sein, dass ich die Frau kennenlernen wollte." Ob das in seiner Heimat üblich sei, ließ er aber unbeantwortet. Die 41-jährige Altenpflegerin bestätigte als Zeugin die mehrfachen Belästigungen durch den Angeklagten in allen Punkten und fügte an: Zu ihrem Entsetzen habe sich trotz ihrer lautstarken Proteste gegen das Vorgehen des Angeklagten "keiner der anderen Fahrgäste dafür interessiert".

Mit der Strafe für den 40-Jährigen über 90 Tagessätze zu jeweils acht Euro folgte die Richterin dann dem Antrag der Staatsanwältin.

(wuk)
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