Flug nach Ägypten Urlauber sitzen am Flughafen fest

Düsseldorf · Rund 160 Reisende mussten über 24 Stunden auf ihren Flug nach Ägypten warten. Viele verbrachten die Nacht ohne Decken am Airport. Ihr Flieger war zu spät in Düsseldorf gelandet und durfte wegen des Nachtflugverbots nicht mehr starten. Es war der dritte Vorfall dieser Art in drei Wochen.

 Einige der festsitzenden Urlauber (v.l.): Frank Mangiacapra, Monika Hellenkamp, Edith Linden, Nick Hellenkamp, Nina Hellenkamp, Yvonne Jankowski, Denis Jankowski und vorne Konstantin und Nils Linden mit Vater Michael Linden.

Einige der festsitzenden Urlauber (v.l.): Frank Mangiacapra, Monika Hellenkamp, Edith Linden, Nick Hellenkamp, Nina Hellenkamp, Yvonne Jankowski, Denis Jankowski und vorne Konstantin und Nils Linden mit Vater Michael Linden.

Foto: Hans-Jürgen Bauer

Die erste Flugreise der kleinen Milana begann mit einer großen Verspätung. Eigentlich sollte das erst 16 Monate alte Mädchen bereits am Samstag zusammen mit seinen Eltern von Düsseldorf aus in den Urlaub ins ägyptische Hurghada am Roten Meer fliegen. Doch es sollte mehr als 24 Stunden später werden. Dazwischen lagen viel Ärger und eine nahezu schlaflose Nacht. Denn nachdem bereits vor einer Woche und am 18. Juli Ferienflüge wegen technischer Probleme um über einen Tag verschoben werden musste, strandeten am Wochenende schon wieder Urlauber am Airport Düsseldorf.

Weil das Flugzeug der Fluggesellschaft Hamburg Airways am Samstag zu spät in Düsseldorf gelandet war, konnte es wegen des Nachtflugverbots nicht mehr am selben Abend in Richtung Rotes Meer starten. Rund 160 Reisende saßen fest. Ein Ausweichen nach Köln war nicht möglich. Da zu wenige Hotelbetten zur Verfügung standen, mussten rund 40 Urlauber die Nacht — ohne Decken — auf Bänken im Flughafen verbringen. Erst gestern Abend um 21.40 Uhr konnten die Passagiere schließlich die Reise nach Ägypten antreten.

"Das Verhalten der Fluggesellschaft ist eine Zumutung", sagte Ruslan Nasirov, der Vater der kleinen Milana. Stundenlang hatte die Familie aus Osnabrück am Samstag gewartet. Nachdem die Urlauber am frühen Abend bereits eingecheckt hatten, war der Abflug immer wieder verschoben worden, ohne dass die Urlauber nähere Informationen bekamen. Schließlich war es nach Mitternacht, als Eltern und Tochter endlich in ein Hotel am Flughafen konnten. "Es gab keine Verpflegung, auch nicht für die Babys", sagte Ruslan Nasirov.

Dabei hatten er und seine Familie sogar noch Glück, in einem Hotel untergekommen zu sein. Rechtsanwalt Michael Linden aus Köln verbrachte zusammen mit seiner Frau und den Söhnen Konstantin (7) und Nils (10) die Nacht zu Sonntag im Airport. "Weil zu wenige Hotelbetten bereitstanden und von der Fluggesellschaft kaum Unterstützung kam, haben wir Urlauber selbst beschlossen, dass die Familien mit ganz kleinen Kindern in die Hotels gehen", sagte Linden. Von Hamburg Airways und deren Service-Partnerunternehmen habe es keine Hilfe gegeben, so Linden, der seinen Reiseveranstalter, die Firma Sun Trips, von der Kritik ausnahm. Linden: "Die haben sich toll gekümmert, als sie von dem Flugausfall erfuhren." Sun Trips hatte die Ägypten-Reise von 60 Passagieren organisiert. "Wir bedauern die Unannehmlichkeiten der Leute sehr", sagte gestern Selcuc Arinc, der bei Sun Trips für die Abwicklung der Flüge verantwortlich ist.

Erst am vorvergangenen Wochenende hatten rund 200 Passagiere der Fluggesellschaft Sunexpress wegen technischer Probleme mehr als 24 Stunden am Düsseldorfer Flughafen festgesessen. Vor knapp drei Wochen waren Reisende, die mit German Sky Airlines in den Urlaub wollten, betroffen gewesen. Der Flughafen bestätigte die gestrige Verspätung. Gleichzeitig erklärte Airport-Sprecher Thomas Kötter, trotz zweier Vorfälle in einer Woche gebe es keine Häufung. Hamburg Airways war nicht für eine Stellungnahme erreichbar. Die Gesellschaft hatte gestern einen Handzettel mit zwei Info-Rufnummern an die Passagiere verteilt. Am späten Nachmittag waren beide Anschlüsse aber nicht besetzt.

(RP)
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