Düsseldorf Verwaltungsräte planen neue Strategie für Stadtsparkasse

Düsseldorf · Bei der turnusmäßigen Sitzung des Verwaltungsrats der Stadtsparkasse gestern Nachmittag standen 16 Punkte auf der Tagesordnung. Das zurzeit wohl am meisten umstrittene Thema wurde jedoch nicht ausdiskutiert: die von Oberbürgermeister Thomas Geisel und seinem Kämmerer Manfred Abrahams avisierte Ausschüttung in Höhe von etwa 26 Millionen Euro.

Das ist dreimal so viel wie ursprünglich angesetzt. Gesprochen wurde darüber zwar in dem Kontrollgremium, die tiefergehende Diskussion soll aber bei einer Sondersitzung des Verwaltungsrats im Januar erfolgen. Dann wird es nicht nur um diese Ausschüttung gehen, sondern vor allem um die Gesamtausrichtung der Stadtsparkasse. Denn nicht wenigen im Aufsichtsrat, auch Oberbürgermeister Thomas Geisel als Vorsitzendem, ist die Strategie des derzeitigen Sparkassen-Chefs Arndt Hallmann zu defensiv. Bereits heute erfülle das Geldinstitut die Anforderungen von Basel III für 2019 (Maßnahmen zur Stärkung des Eigenkapitals zur Minimierung von Risiken). Das war auch Thema beim Vortrag von Michael Breuer, dem Präsidenten des Rheinischen Sparkassen- und Giroverbands, zu Beginn der gestrigen Sitzung.

Für Erstaunen sorgt zudem im Verwaltungsrat, so ein Mitglied des nicht-öffentlich tagenden Gremiums, dass zwar der Gewinn vor Steuern weit über dem Plan liege, das Betriebsergebnis deutlich hinter dem der Vorjahre bleibe und der Vorstand dennoch erfolgsorientierte Vergütung erwarte. Die nun erwartete hohe Ausschüttung soll die Sparkasse nicht über Gebühr belasten: Man hat dafür einen einmaligen "Sondervorgang" im Blick, nämlich den Verkauf der Sparkassen-Immobilien-Tochter Corpus Sireo, der ein Mehrfaches der diskutierten 26 Millionen Euro gebracht haben soll. "Diese Dinge erfordern eine längere Diskussion", sagt Wolfgang Scheffler, der für die Grünen im Verwaltungsrat sitzt. Markus Raub (SPD) und Rüdiger Gutt (CDU) schließen sich dem an.

(dr)
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