Graffiti in Düsseldorf Wie sich Graffiti entfernen lassen

Düsseldorf · Bei Schmierereien an der Hauswand ist oft Hilfe von Fachfirmen nötig. Vor allem von Natursteinen und Klinker bekommt man die Farbe schwer wieder ab. Maler raten zu einem Schutzanstrich an kritischen Stellen. Experten sind einig: Wer Schmierereien schnell entfernt, schreckt Nachahmer ab.

Die Schmierereien kommen plötzlich — und wenn sie erst einmal da sind, bekommen Hausbesitzer sie oft so leicht nicht mehr von der Wand. Denn die Lacke aus der Spraydose setzen sich auf der Oberfläche fest. Wenn man Graffiti einfach überstreicht, bleibt deshalb häufig ein Schatten sichtbar. In vielen Fällen müssen Spezialisten ran — für die Hausbesitzer kann das teuer werden. Die wichtigsten Punkte:

Selber machen Wenn man Glück hat, lassen sich Schmierereien ohne professionelle Hilfe abwaschen oder mit (ungefährlichen) Lösungsmitteln entfernen. Das gelingt oft auf Glas und bestimmten Metallen. Mittel dazu gibt es im Baumarkt. Wenn auf einer verputzten Fassade geschmiert wurde, lässt sich die Stelle häufig überstreichen. Das gelingt aber meist nicht bei großflächiger Beschädigung, weil der Farbunterschied zu deutlich ist. Wer sich unsicher ist, sollte nicht selbst putzen oder streichen. "Wenn man den Untergrund beschädigt, können die Kosten noch höher werden", warnt Julia Heuer von Exuweg Düsseldorf, einer Spezialfirma zur Entfernung von Graffiti.

Fachgerechte Hilfe Alle Malerfirmen und Gebäudereiniger verstehen sich auf die Entfernung von Graffiti. Es gibt kein spezielles Label für Firmen, die sich in diesem Arbeitsbereich besonders fortgebildet haben. "Das gehört zu den Standardaufgaben für Innungsbetriebe", sagt der Obermeister der Malerinnung Düsseldorf, Heiner Pistorius. Dazu gibt es Spezialbetriebe für die Graffiti-Entfernung, auch die Awista betreibt ein Anti-Graffiti-Team für Privathaushalte. Eine fachgerechte Entfernung beginnt mit einer Analyse, gelegentlich muss sogar eine Probe genommen werden. Denn je nach Baustoff und Farbe kommen unterschiedliche Verfahren zum Einsatz. Erst nach der Begutachtung lassen sich die Kosten für Entfernung und gegebenenfalls Grundierung und Anstrich ermitteln — sie liegen zwischen weniger als 100 Euro für eine kleine Schmiererei bis zu mehreren Tausend Euro, wenn viele Arbeitsschritte nötig sind.

Vorbeugung Bei sensiblen Materialien wie Naturstein oder Klinker oder an häufig von Sprayern frequentierten Stellen empfehlen Experten einen Schutzanstrich mit einer speziellen Flüssigkeit, die abweisend auf Graffitis wirkt. Es gibt verschiedene Anbieter. Wenn die Wand imprägniert wird, lassen sich die Schmierereien abwaschen — allerdings muss der Schutzbelag anschließend in vielen Fällen erneuert werden.

Entfernen oder nicht? Es herrscht Einigkeit unter Experten, dass man Schmierereien nicht auf Hauswänden oder Mauern belassen sollte, auch wenn das Entfernen häufig teuer ist. Eine schnelle Entfernung erhöht nicht nur die Chancen, dass sich die Farbe spurlos ablösen lässt — sie schützt auch vor Nachahmern. Diese Erfahrung hat auch Sozialarbeiter Dennis Kollin gemacht, der jugendliche Sprayer beim Strafprojekt "Einwandfrei" betreut. "An eine weiße Wand trauen sich die meisten nicht heran", meint er. "Wenn eine Wand erst einmal verwahrlost aussieht, sinkt die Hemmschwelle, dort auch zu sprühen", sagt Kollin.

(arl)
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