Duisburg Benzinpreise sind eine "Unverschämtheit"

Duisburg · Kurz vor den Osterferien bereitet das Tanken wohl niemanden mehr Freude. Auch in Duisburg sind die Benzinpreise in den vergangenen Tagen fröhlich gestiegen. Während man bei Aral 1,44 Euro für den Liter Super Benzin zahlt, und der Literpreis Diesel 1,22 Euro beträgt, fühlt man sich beim Volltanken an "Billigtankstellen" schon bei nur einem Cent günstigerem Treibstoff wie ein glücklicher Schnäppchenjäger.

Udo Heidecke aus Recklinghausen kann die extremen Preisschwankungen schon lange nicht mehr nachvollziehen. Dass Bundespräsident Horst Köhler jetzt angeregt hat, die Deutschen mit noch höheren Spritpreisen zur Umweltfreundlichkeit zu animieren, empfindet er als "eine Unverschämtheit". "Aber was soll man schon dagegen machen? Wenn ich in drei Monaten in Rente gehe, werde ich wohl nur noch mit dem Fahrrad fahren", sagt der 65-Jährige.

Jeannette Henning tankt ihren Twingo mittlerweile nicht mehr voll. "Ich bin vom Vorschlag des Bundespräsidenten schockiert. Ich fahre schon nicht viel mit dem Auto, kann aber bei manchen Besorgungen nicht darauf verzichten", so die 47-Jährige.

Ganz schwer trifft es Unternehmer wie Fred Wevers. "Ich habe ein kleines Taxiunternehmen mit zwei Taxen. Auch ohne den Vorschlag von Bundespräsident Köhler klettern die Spritpreise immer weiter in die Höhe. Wenn ich andere Kosten, wie beispielsweise meine Versicherungen, gedeckt habe, bleibt fast nichts mehr, was ich verdienen könnte", erzählt der 51-jährige Duisburger sichtlich entrüstet. Auch er empfindet Horst Köhlers Vorschläge als "unmöglich".

Emine Sahan-Danazi findet noch deutlichere Worte: "Das ist doch einfach nur noch ungerecht. Falls der Sprit noch teurer werden sollte, muss ich wohl aufs Fahrrad umsteigen. Aber eine wirklich gute Lösung ist das auch nicht, schließlich bin ich berufstätig und habe zwei Kinder, da ist man schon allein aus Zeitgründen aufs Auto angewiesen."

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort