Duisburg Filmforum: Senta Berger kämpft für Erhalt

Duisburg · Der gemeinnützige Verein "Freunde des Filmforums" stellte gestern seinen Rettungsplan für Duisburgs kommunales Kino vor. 13 254 Unterschriften wurden gesammelt, die Wohnungsgenossenschaft wird Sponsor.

Großes Kino: Die großen Stummfilm-Klassiker der Filmgeschichte
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Vor drei Wochen wurden Pläne bekannt, die städtische Förderung fürs Filmforum ab 2011 einzustellen. Das würde, so Filmforum-Geschäftsführer Kai Gottlob, das Aus für das kommunale Kino bedeuten. Daraufhin startete der gemeinnützige Verein "Freunde des Filmforums" eine Unterschriftenaktion zum Erhalt des Kinos. Gestern stellten Rainer Zimmermann, 1. Vorsitzender des Vereins, und Altoberbürgermeister Josef Krings, "Geburtshelfer" des Filmforums , nicht nur die Unterschriftenliste, sondern auch einen Rettungsplan vor.

Zunächst zeigte sich Zimmermann von der Resonanz auf die Unterschriftenaktion überwältigt. Bis gestern hatten 13.254 Menschen den Aufruf unterschrieben, das Filmforum nicht sterben zu lassen. Prominente wie Senta Berger, Michael Verhoeven oder Wim Wenders schickten Solidaritätsschreiben.

350 E-Mails

Rund 350 Mails gingen beim Verein ein, in denen die Schreiber ihre Verbundenheit mit dem Filmforum auf unterschiedliche Weise zum Ausdruck brachten. Der Duisburger Kabarettist Kai Magnus Sting schrieb beispielsweise, dass er den ersten Kinofilm seines Lebens im Filmforum gesehen habe: "Emil und die Detektive." Er wolle auch den letzten Film seines Lebens im Filmforum sehen. Den Titel kenne er nicht. Oberbürgermeister Josef Krings erzählte gestern noch einmal die schöne Geschichte, wie er 1970 als Vorsitzender des Kulturausschusses die Gründung des Filmforums in die Wege geleitet hatte. Er las damals einfach die Kinoinserate vor.

Das Filmforum soll nun auf folgende Weise gesichert werden. Im Sommer sollen die Eintrittspreise leicht erhöht werden. Montags bis donnerstags um einen Euro, freitags bis sonntags um 1,50 Euro. Außerdem möchte der Verein der Freunde des Filmforums mehr Geld für die medienpädagogische Arbeit zur Verfügung stellen. Das ist jetzt etwas leichter möglich: In den vergangenen drei Wochen stieg die Mitgliederzahl von 100 auf aktuell 158 Mitglieder. Außerdem wurde über den Verein die Duisburger Wohnungsgenossenschaften als Sponsor gewonnen. In den kommenden fünf Jahren wollen die Duisburger Wohnungsgenossenschaften als Sponsor für Filmforum und als Spender für den Verein "fünfstellige Beträge" zur Verfügung stellen.

"Besser geht's nicht"

Damit könne, so Zimmermann, die so genannte "freie Spitze", die die Stadt unter dem Strich tatsächlich aus dem Etat zum Erhalt des Filmforums finanzieren müsste, beglichen werden. Kai Gottlob zitierte zum Abschluss des Pressegesprächs einen Filmtitel: "Besser geht's nicht."

(RP)
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