Duisburg Jeden Abend öffnet sich ein anderes Türchen

Duisburg · Erstmals gibt es in Rumeln-Kaldenhausen einen "lebendigen Adventskalender". Um 18 Uhr trifft man sich, immer an einem neuen Ort.

 Am Mittwochabend war der Evangelische Kindergarten an der Kirchstraße in Rumeln an der Reihe. Die Kindergartenkinder und Erzieherinnen trugen Weihnachtslieder und eine besinnliche Geschichte vor.

Am Mittwochabend war der Evangelische Kindergarten an der Kirchstraße in Rumeln an der Reihe. Die Kindergartenkinder und Erzieherinnen trugen Weihnachtslieder und eine besinnliche Geschichte vor.

Foto: Christoph Reichwein

Es ist dunkel und kalt. Und es nieselt. Trotzdem stehen schon eine gute Viertelstunde bevor es eigentlich losgeht knapp 50 Menschen vor dem Evangelischen Kindergarten in der Kirchstraße in Rumeln. Auf der Eingangstreppe und der Fensterbank stehen weihnachtlich geschmückte Windlichter, die den Abend in ein warmes, festliches Licht tauchen. In der Tür klebt eine große rote "4". Dann ist es endlich soweit: Pünktlich um 18 Uhr öffnet sich das Türchen des "lebendigen Adventskalenders", und die Gäste erfreuen sich an der schönen Darbietung ihrer Gastgeber.

Noch bis zum vierten Advent am 22. Dezember öffnet sich jeden Tag an einem anderen Haus ein Türchen, und die Besucher werden mit Weihnachtlichem überrascht.

In vielen Städten ist es inzwischen üblich, Türen und Fenster von Gebäuden zum öffentlichen Adventskalender umzufunktionieren. In Rumeln laden die Evangelische Kirchengemeinde und die katholische Gemeinde St. Marien in diesem Jahr zum ersten Mal dazu ein. Zu den Gastgebern zählen Kindergärten, die Wohnanlage Ulmenhof und zahlreiche Privathäuser. Und jeder Gastgeber hat sich selbst ganz nach eigenem Geschmack eine vorweihnachtliche Überraschung für die Gäste einfallen lassen.

Während die Kindergartenkinder und ihre Erzieherinnen jetzt Weihnachtslieder und eine besinnliche Geschichte vortrugen, verbergen sich hinter anderen Türchen beispielsweise ein Saxofon-Sextett mit Adventsliedern zum Mitsingen oder der Auftritt eines Gospelchors. "Zu Nikolaus darf natürlich auch mit etwas Passendem gerechnet werden", verriet Beate Banse vom Organisationsteam.

"Mit dem lebendigen Adventskalender möchten wir uns mit den Menschen gemeinsam auf den Weg durch die Gemeinde machen. Und auch zeigen, dass Advent noch etwas anderes, besinnlicheres ist, als nur Konsum in Kaufhäusern", sagt Banse.

Sie und ihr Team seien überrascht von der großen Resonanz gewesen, als sie die Idee des lebendigen Adventskalenders in den Gemeinden vorstellten. Banse: "In ganz kurzer Zeit waren alle Abende vergeben. Alle weiteren interessierten Gastgeber haben wir auf die Warteliste für nächstes Jahr gesetzt, und auch die ist schon fast voll." Um Fragen und Details zu besprechen, habe man sich am Anfang einmal mit allen Gastgebern getroffen. "Wir hatten extra jede Menge Material vorbereitet, was man denn machen könne, aber alle hatten schon eine eigene Idee", freut sich Banse.

Die liebe- und fantasievollen "Inhalte" der Adventstürchen können jetzt täglich von allen Interessierten selbst in Augenschein genommen werden. Die besinnliche Aktion beginnt an jedem Abend um 18 Uhr und dauert etwa 30 Minuten. Gäste werden gebeten, einen Becher für ein kostenloses Heißgetränk und eine Taschenlampe mitzubringen. Es geht eine Spendenbüchse herum, deren Inhalt einem Musikprojekt der Hausgemeinschaften "Altes Rathaus Rumeln", welches die Senioreneinrichtung an der Rathausallee, die Musik- und Kunstschule und die Alzheimer Gesellschaft gemeinsam ins Leben gerufen haben. Pflegebedürftige Senioren sollen die Gelegenheit bekommen, ein Musikinstrument zu erlernen oder vorhandene Fähigkeiten neu zu entdecken oder zu vertiefen. Dafür müssen einige einfache Instrumente angeschafft werden, deren Kosten nicht aus dem normalen Budget des Hauses übernommen werden können.

(cob)
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