Duisburg Kreative auf Laufsteg und Bühne

Duisburg · Die achte Duisburger "Creative Stage" fand im Atrium der Volksbank Rhein-Ruhr am Innenhafen statt. Dort präsentieren sich verschiedene Unternehmen aus der Kultur- und Kreativwirtschaft im Acht-Minuten-Takt.

 Die Kreativen im Atrium der Volksbank.

Die Kreativen im Atrium der Volksbank.

Foto: Heimatdesign Agentur

Es war die ruhrgebietsweit bisher 35. Ausgabe der "Creative Stage" und die achte in Duisburg, die am Dienstagabend im Atrium der Volksbank Rhein-Ruhr am Innenhafen über die Bühne ging. 2009 erstmals in Bochum am Start, ist sie mittlerweile in weiteren drei Revierstädten regelmäßig verortet. Die "Creative Stage" ist ein Veranstaltungsformat der Wirtschaftsförderungen aus Bochum, Essen, Dortmund und Duisburg sowie der Wirtschaftsförderung der Metropole Ruhr. Dort präsentieren sich verschiedene Unternehmen aus der Kultur- und Kreativwirtschaft im Acht-Minuten-Takt. Wer die Zeit überzieht, wird "herausgeklatscht", vergleichbar dem Modus beim Poetry Slam-Reglement. Während der Pause gibt es für die Anwesenden ausreichend Zeit, um sogenannte Netzwerkkontakte zu knüpfen, die von den durchschnittlich etwa 150 Teilnehmern pro "Stage" stets gut genutzt wird. Diesmal präsentierten sich im architektonisch zwar reizvollen, aber unbeheizten und deshalb trotz verteilter Decken zu dieser Jahreszeit recht (fuß)kalten Atrium der Volksbank Rhein-Ruhr neun ganz unterschiedliche Akteure. Es waren sowohl "alte Hasen" als auch "junge Player" dabei, wie Moderatorin Susanne Kirches von der Duisburger Wirtschaftsförderung feststellte, die seit Jahren für die GfW-Duisburg arbeitet, seit 2009 mit dem Schwerpunkt Medien- und Kreativwirtschaft. "Künstler und Kulturschaffende sind unsere Kronjuwelen. Die Schöpfung von Inhalten ist kein Hobby, sondern ein Beruf. Sie ist Teil unserer europäischen Kultur." Mit diesem Zitat von EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker eröffnete Kirches den kreativen Wettstreit der Unternehmen aus dem Duisburger und Niederrheinischen Wirtschaftsförderungsraum. Sechs Vortragende kamen aus Duisburg, einer aus Duisburg-Essen und zwei aus Wesel.

Einer der besagten "alten Hasen" war die Duisburger Werbeagentur DWS, die ihren Firmensitz (wieder zurück) am Innenhafen hat. Sechs feste und 14 freie Mitarbeiter gehören zu den "Werbefuzzis", wie ein treuer Hamburger DWS-Kunde seinen Duisburger Partner salopp nennt. Obwohl die Agentur bereits 43 Jahre "auf dem Buckel" hat, denn sie wurde 1973 von Ekkehard Dissars als "Dissars Werbestudio" einst gegründet - deshalb DWS -, gehört sie nach wie vor zu den bedeutenden Full-Service-Werbeagenturen in Duisburg. Zu ihren wichtigsten Kunden gehören unter anderem Duisport, die RAG und das Deutsche Rote Kreuz. Seit 2010 leitet Sebastian Petry die Agentur. In 2017 erweitert DWS seinen Geschäftsbereich durch die Model- und Peopleagentur "woodfoxx".

Gut präsentierende junge Models, die dekonstruktive Mode auf Laufsteg und Bühne brachten, traten zuvor bei einer kleinen Modenschau von Anna-Franziska Termöhlen auf. Seit 2014 entwirft die Duisburger Designerin halbjährlich eine neue Kollektion in ihrem Atelier auf der Kammerstraße in Neudorf. Fernab der herkömmlichen Modeindustrie und der Massenproduktion produziert sie vor Ort im angrenzenden Atelier Mode in den Konfektionsgrößen 34 bis 40 - auf Anfrage aber auch in anderen Größen. Durch konzeptionelles und dekonstruktives Arbeiten trägt ihr Label eine zeitgeistige, minimalistische, moderne Handschrift. Die Jungdesignerin hat dreieinhalb Jahre Mode- und Kommunikationsdesign am Düsseldorfer Design Department studiert und konnte später bei internationalen Labels wie Louise Amstrup in London oder Christian Wijnants in Antwerpen Berufserfahrung sammeln.

Das mittlerweile auch landesweit preisgekrönte Schulmagazin "Schulgeflüster" des Friedrich-Albert-Lange-Berufskollegs, das weit entfernt ist von langweiligen Informationen und schlecht gestricktem Layout, wurde von zwei Schülern (Marina Hertel und Lukas Klein) und den beiden, das Projekt betreuenden Lehrerinnen (Rita Schnettler-Fürup und Ella Bak) sehr anschaulich vorgestellt. Angehende gestaltungstechnische Assistenten bilden die Redaktion und das Layout-Team. Die aktuelle Ausgabe hat das Thema "Vielfalt" zum Gegenstand der textlichen und gestalterischen Auseinandersetzung. Im Heft 2017, das demnächst erscheint, geht es um "Zukunft".

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