Prozess in Duisburg 14-jährigen Jungen erstochen - Angeklagter schweigt

Duisburg · Ein unbeteiligter Nachbars-Junge gerät in einen heftigen Streit um ein nicht bezahltes Handy und wird erstochen. Jetzt steht der mutmaßliche Täter vor Gericht - und schweigt.

 Der Fall wird am Landgericht Duisburg verhandelt (Symbolfoto)

Der Fall wird am Landgericht Duisburg verhandelt (Symbolfoto)

Foto: Probst, Andreas (apr)

Nach dem tragischen Tod eines 14-jährigen Jungen, der seinem verletzten Vater in einem Nachbarschaftsstreit helfen wollte, hat in Duisburg der Totschlagsprozess gegen den mutmaßlichen Täter begonnen. Der 53-jährige Angeklagte, der mit einem Messer brutal zugestochen haben soll, schwieg am Dienstag vor Gericht zunächst.

Die Bluttat passierte laut Anklage bei einer gewaltsamen Auseinandersetzung zweier benachbarter Duisburger Familien, die beide aus Bulgarien stammen. Dabei soll es um ein nicht bezahltes Handy gegangen sein.

Der 14-Jährige, der damals im selben Haus gewohnt hat, hatte mit dem Streit eigentlich überhaupt nichts zu tun. Als der Tumult ausgebrochen war, soll zunächst sein ebenfalls völlig unbeteiligter Vater dazwischen gegangen sein. Erst als der kurz darauf um Hilfe rief, weil er durch einen Messerstich verletzt worden war, war auch sein Sohn dazugekommen. Dabei erlitt der 14-Jährige laut Anklage die tödliche Stichverletzung.

Nach Angaben eines Rechtsmediziners bohrte sich die Klinge des Tatmessers elf Zentimeter tief in den Rücken des Jugendlichen. Dabei wurde eine Schlagader durchtrennt und die Lunge getroffen. Der Schüler hatte keine Chance. Er starb im Krankenhaus an den Folgen seines massiven Blutverlustes.

Der Angeklagte war vier Tage nach der Tat festgenommen worden. An dem Messer sollen sich seine DNA-Spuren befinden.

(sef/lnw)
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