MSV Duisburg Milan Sasic kleinlaut: "Das war zu wenig"

Man möchte sagen, der MSV ist sang- und klanglos bei der Fortuna untergegangen. Doch das geht nun nicht. Dafür war dann doch recht viel und Sang und Klang in der mit 48.250 Zuschauern ausverkauften Arena in Düsseldorf.

 Pflichtsieg für MSV-Trainer Milan Sasic und seine Elf.

Pflichtsieg für MSV-Trainer Milan Sasic und seine Elf.

Foto: rpo, Falk Janning

Die Fans der Heimmannschaft feierten den 2:0 (2:0)-Sieg. Die vielen mitgereisten MSV-Freunde mühten sich, einem toten Zebra Beine zu machen. Es bleibt zunächst festzuhalten: Es war eine sehr mäßige Partie, die den MSV aus dem Rennen um den direkten Aufstieg kickte und die Chancen auf Rang drei minimierte.

Der Ball von Andreas Lambertz (17.), der Tom Starke durch die Arme flutschte und die feine Einzeltat von Martin Harnik (24.) unter gütiger Mithilfe des Statisten Björn Schlicke — so fielen die Tore. Und das war's dann auch schon über 90 Zweitliga-Minuten. Weitere Höhepunkte waren so selten wie Gewerbesteuerzahler in Duisburg. Ach ja, Adam Bodzeks Betteln um eine Gelb-Rote Karte wurde in der 78. Minute von Schiedsrichter Florian Meyer erhört.

Nur eine Torchance

Was sonst noch passierte: Nach 20 Minuten schoss Neuzugang Kevin Schindler das erste Mal aufs Fortuna-Tor. In der 81. Minute hatte der zur Pause eingewechselte Caiuby die erste und einzige Torchance für den MSV. Er schoss am Gehäuse vorbei. Natürlich! Der Fortuna genügten zwei brauchbare Szenen ein solides Zweikampf-Verhalten, um hoch verdient als Sieger vom Platz zu gehen.

Dass die Hausherren schlechter als eine C-Jugend konterten, unterstreicht das schlichte Urteil: Nicht die Fortuna hat das Spiel gewonnen, der MSV hat es verloren. Durch eine wie schon beim 0:2 gegen St. Pauli (oder dem 0:2 Aachen, an das Ivo Grlic erinnerte) verschlafene erste Halbzeit: Mängel im Spielaufbau bei Sahan, Bodzek, Schlicke und Tiffert, Schwächen in der Abwehr vor allem bei Schlicke und Andersen, die Hungerkunst im Sturm bei Schindler und Baljak — da musste nach fünf Auswärtssiegen in Folge die feine Serie reißen.

Keine Spitzenmannschaft

Auch im zweiten Spitzenspiel zeigte der MSV, dass er keine Spitzenmannschaft besitzt. Nach der Niederlage gegen St. Pauli führte die tapfere Haltung im zweiten Durchgang für eine leidlich positivere Bewertung. Für das Fortuna-Spiel kann das nicht gelten: Gewiss, die Mannschaft stellte sich vor dem Wiederanpfiff beschwörend zusammen. Aber auch mit den eingewechselten Caibuby (bemüht) und Tararache (leidenschaftslos) und dem später aufs Feld beorderten Vidosic (unsichtbar) gelang nicht mehr als eine Alibi-Offensive.

Fehlte es an Können oder an Willen? Ganz egal! In einer so wichtigen Partie muss viel mehr gehen, und Trainer Milan Sasic räumte in der Pressekonferenz diesmal ziemlich kleinlaut ein: "Das war zu wenig." Hier irrt der Kroate: Das war gar nichts!

(RP)
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