Lokalsport Null-Punkte-Wochenende für die Füchse

Duisburg · Dem 2:3 gegen Königsborn vom Freitag folgte gestern eine 1:2-Heimniederlage gegen die Frankfurter Löwen.

Das neue Jahr beginnt ausgesprochen unerfreulich für den Duisburger Eishockey-Oberligisten. Zum ersten Mal seit Ewigkeiten gingen die Füchse an einem Wochenende komplett leer aus. Am Freitagabend unterlag die Mannschaft von Trainer Franz Fritzmeier in Königsborn mit 2:3 (0:2, 1:1, 1:0.). Diese Niederlage war nicht eingeplant. Und unnötig war sie überdies, denn der EVD bestimmte das Geschehen auf dem Eis. Gestern lieferten die Füchse dem ungeschlagenen Spitzenreiter aus Frankfurt in der Scania-Arena einen wirklich mitreißenden Kampf. Grund zur Freude gab es jedoch nicht. Die Hausherren unterlagen mit 1:2 (1:0, 0:2, 0:0).

Damit könnte man noch leben, denn die Löwen aus Hessen sind eine Klasse für sich in der Liga. Aber: Stürmer Domnik Lascheit zog sich nach einem Bandcheck eine Gehirnerschütterung zu. Mehr als nur benommen musste der Abwehrmann in der 19. Minute ins Krankenhaus. Keine halbe Stunde später stand der Krankenwagen wieder vor der Tür. Chefverteidiger Joel Keussen war die Scheibe mit Wucht ins Gesicht gesprungen. Mit einem Kieferbruch und mindestens zehn ausgeschlagenen Zähnen musste Keussen in die Klinik. Es hatte schon etwas Makabres, dabei zusehen zu müssen, wie die Kollegen die Zähne des Abwehrspielers vom Eis klaubten. Freitag hatte sich bereits Jannik Woidtke eine Gehirnerschütterung zugezogen. Dem EVD gehen langsam qualifizierte Verteidiger aus.

Auf Hilfe aus Köln muss man vorläufig nicht hoffen. Pascal Zerressen wird dort weiterhin gebraucht, zumal gestern ein Abwehrspieler der Haie in Düsseldorf eine Matchstrafe kassierte. Ohnehin ist die Verletztenliste inzwischen so lang, dass es sich lohnen könnte, einen eigenen Klinikflügel nach den Füchsen zu benennen. Stand letztes Drittel gegen Frankfurt fehlten neben Lascheit, Keussen und Woidtke noch Abwehrmann Oliver Püllen, sowie die verletzten Stürmer Fabio Pfohl, Lars Grözinger, Diego Hofland und André Huebscher. Chef Ralf Pape will sein Team noch bis zum Ende der Wechselfrist am 31. Januar verstärken. Derzeit lässt sich gar nicht sagen, wo der damit anfangen soll.

Durch die doppelte Niederlage wird es zudem schwer, den erhofften dritten Platz in der Zwischenrunde einzunehmen. Die Füchse haben einige Punkte liegenlassen. Das 2:3 in Unna vom Freitag gehörte dazu. Inzwischen ist die alte Leier so oft geschlagen, dass sie öde klingt: Was der EVD an Chancen liegenlässt, kann selbst einem 33-jährigen Trainer wie Fritzmeier die Haare grau färben. Jack Paul zum Beispiel ließ zwei glasklare Möglichkeiten aus. Und wie es dann so geht, die Hausherren nutzten effizienter ihre Chancen. André Kuchnia (9.) und Oliver Duris (11./30.) ließen die Bulldogs auf 3:0 davoneilen. Kevin Blankart (32.) und Oliver Lascheit (45.) verkürzten zwar den Abstand. Mehr aber wollte nicht gehen.

Gegen Frankfurt präsentierten sich die Füchse von einer ganz anderen Seite. Mit Energie und Lauffreude forderten sie den Favoriten heraus. Dass Jack Paul nach zehn Minuten in Überzahl zum 1:0 traf, darf man als gerechten Lohn ansehen.

Ebenso, dass Frankfurts David Cespiva in der 14. Minute nur den Pfosten traf. Auf Glück dürfen Tüchtige durchaus hoffen. Im Mittelabschnitt — erst ohne Lascheit und dann auch ohne Keussen — geriet der EVD mehr und mehr unter Druck. Frankfurt machte seine Treffer dann routiniert: Landon Gare stand nach einem nicht schnell genug ausgeführten Wechsel frei vor Torhüter Felix Bick und erzielte den Ausgleich (28.). Mit einem Schlagschuss von der blauen Linie drehte der gebürtige Duisburger Cespiva (38.) die Partie. Mangelnde Chancenverwertung galt gestern nicht als Kritikpunkt. Frankfurt ließ kaum eine Möglichkeit zu. Der Ex-Duisburger Björn Linda im Löwen-Tor war nicht allzu beschäftigt. Doch Trainer Fritzmeier hat derzeit ohnehin eher andere Sorgen.

(kew)
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