Rp-Analyse Heiss Auf Eis Gute Resonanz, aber noch Luft nach oben

Geldern · Der Neuanfang ist gemacht, der Weihnachtsmarkt in Geldern ist vergessen. Neuauflage 2017 ist sehr wahrscheinlich.

Rp-Analyse Heiss Auf Eis: Gute Resonanz, aber noch Luft nach oben
Foto: Latzel

geldern In den ersten Tagen konnte einem Angst und Bange werden. Obwohl "Heiß auf Eis" längst eröffnet war, liefen rund um den Gelderner Markt noch fröhlich die Aufbauarbeiten. Die Beleuchtung wurde erst nach und nach in die Platanen gehängt.

Rp-Analyse Heiss Auf Eis: Gute Resonanz, aber noch Luft nach oben
Foto: Spütz Heinz

Am ersten Tag gab es Probleme mit der Beschaffenheit des Eises auf der Bahn. Und vom ersten Tag an schallten bei dem "Winter-Event", das den grauseligen Weihnachtsmarkt an dieser Stelle ablösen soll, "Stille Nacht" und "Last Christmas" um die Wette. Und das, obwohl die neue Veranstaltung doch nun ausdrücklich nichts mehr mit Weihnachten, sondern nur noch mit Winter zu tun haben sollte. Dass die Schaustellerfamilie Bruch aus Düsseldorf die Besucher dann auch noch per Schild auf dem "Weihnachtsmarkt" begrüßte, passte irgendwie ins Bild. Leicht chaotisch, mit heißer Nadel gestrickt.

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Foto: Spütz Heinz

Doch jetzt, zwei Tage nach Ende der Veranstaltung, sieht man bei der Stadtverwaltung zufriedene Gesichter. "Das ist besser gelaufen als gedacht", freut sich Bürgermeister Sven Kaiser. Und der neue Leiter im Tourismus- und Kulturbüro, Rainer Niermann, ist stolz, dass allein 20 Schulklassen oder Kindergartengruppen das Eislauf-Angebot zur Bewegung an der frischen Luft genutzt haben. "Ich finde es positiv, dass wir mit der Eisbahn auch etwas für den Nachwuchs bieten", so Niersmann. Wobei es wirklich erfreulich zu sehen war, dass spätestens ab der zweiten Woche schon früh morgens, aber auch an den Nachmittagen die Kinder ihre Bahnen zogen. Dass dabei halbwegs humane Verleihgebühren (Eintritt drei Euro, unter sechs Jahren frei, für Schulen 1,50 Euro pro Kind) erhoben wurden, lässt für die Zukunft eine noch bessere Auslastung der Bahn erwarten.

Die Resonanzen, die derzeit in der Stadt zu hören sind, sprechen schon eine deutlich positive Sprache. Diverse Geschäftsleute haben sich gefreut, dass nicht bei Einbruch der Dunkelheit die Bürgersteige hochgeklappt wurden, sondern der Nachwuchs Schlittschuh lief, während Mama und Papa noch einen Glühwein tranken und an der Bande zuschauen oder sich mit anderen Eltern unterhielten.

Auch die beiden After-Work-Parties waren erwartungsgemäß ein Highlight. Die beiden Eis-Galas mit Musik und Feuerjonglage hatten was. Und beim verkaufsoffenen Sonntag zur Hälfte der Veranstaltung war die Innenstadt so voll wie selten.

Was natürlich auch mit dem fantastischen Wetter zu tun hat: Hier haben die Macher einfach gut zwei Wochen lang nur Glück gehabt.

Ganz klar: Die Premiere ist - trotz einiger Kinderkrankheiten - gelungen. Doch mit den Erfahrungen aus diesem Jahr sollte es 2017 gelingen, das Event auf dem Marktplatz weiter zu optimieren.

Im Rathaus wird derzeit über einen zweiten Glühweinstand nachgedacht, was zu Stoßzeiten sicherlich komfortabel wäre. Über Reibekuchen wird neben Würstchen und Knobi-Champignons diskutiert. Auch Schulen und Kindergärten müssten nach den Erfahrungen dieses Jahres eigentlich weitere Eiszeiten buchen - vielleicht springen ja die Fördervereine finanziell in die Bresche. Und wenn sich dann noch herumspricht, dass Eisstockschießen im Kreise der Kollegen Spaß macht und auch über Eisfußball für 2017 nachgedacht wird, dann sollte einer noch erfolgreicheren Auflage in knapp zwölf Monaten nichts mehr im Wege stehen.

Zumal auch im neuen Haushalt ein entsprechender Posten bereits vermerkt ist.

LUTZ KÜPPERS

(RP)
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