Am morgigen Samstag, 26. August, treffen sich wieder die 32 Bestplatzierten aus sechs sogenannten "Qualifiern". Insgesamt 306 Teilnehmer waren bei diesen Qualifikationen dabei. Von Steinfurt bis weit in die Niederlande hinein kamen die Spieler. Die Besten davon spielen nun nicht nur ihren Champion aus, sondern kämpfen auch um ein Preisgeld von insgesamt 2500 Euro. Pfeile auf eine runde Scheibe zu werfen, und das dann Sport zu nennen, fällt vielen Menschen immer noch schwer. Doch wer einmal selbst versucht hat, diese kleinen Darts gezielt auf das Board zu werfen, der weiß, dass dies ein sehr schwieriges Unterfangen ist.

Den ganzen Samstag kann man sich in der "McDart.de-Arena" (Karl-Arnold-Straße in Geldern) davon überzeugen, dass es Spezialisten gibt, die eine unglaubliche Geschicklichkeit und Treffsicherheit besitzen. Doch völlig anders als bei anderen Sportarten, die die volle Konzentration erfordern, herrscht in der Sporthalle nicht etwa absolute Ruhe, sondern ein geplantes Chaos. Während die Spieler völlig auf das Spiel fixiert sind, feiern die Zuschauer und Fans eine richtig wilde Party. Sie singen während der Wettbewerbe immer wieder Darts-Lieder, jubeln und schreien, wenn ein Spieler die maximale Punktzahl von 180 mit drei Pfeilen erreicht und trinken dabei das eine oder andere Bier. "Sich bei dieser Stimmung auf sein Spiel konzentrieren zu können, ist die eigentliche Herausforderung beim Steel-Darts", sagt der Präsident des Gelderner Dart-Clubs, Daniel Timmermann, der selbst auch zu den 32 Besten zählt, die aus den "Qualifiern" hervorgegangen sind. "Ganz schlimm wird es für uns Spieler, wenn wir die Vorrunde überlebt und dann vor den Augen aller auf der Bühne werfen müssen. Da versagt dann vor lauter Nervosität auch schon mal ein Topfavorit." Damit in der Halle jeder Fan sehen kann, wo die Pfeile auf dem kleinen Board landen, wird dieses überdimensional auf zwei große Leinwände projiziert. "Dafür haben wir letztlich die Halle renoviert und umgebaut", sagt Albert Sparkuhle, Vizepräsident des Vereins.

"Wir hoffen, dass möglichst viele Zuschauer dieses Spektakel begleiten werden. Mit dem Viertelfinale gegen 15 Uhr Uhr beginnt auch die eigentliche Darts-Party. Denn ab dann finden alle Spiele nur noch auf der Bühne statt und die Party legt so richtig los." Wie bei den ganz großen im Fernsehen übertragenden Wettbewerben begleitet auch in Geldern ein sogenannter Caller die Partien.

Dieser summiert die Punktzahl der drei geworfenen Pfeile und ruft den erzielten Score aus. Gegen 20 Uhr rechnet Jugendwart Wolfgang Hoffmann mit dem Beginn des großen Finales. "Aber danach ist noch lange nicht Schluss. Nach der Siegerehrung werden wir noch kräftig unseren neuen Champion feiern. Bleibt also zu hoffen, dass die Arena ausreichend mit Fans gefüllt ist", sagt Hoffmann.