Fußball Keine Angst vor Favoriten und Unbekannten

Gelderland · Fußball-Bezirksliga: GSV Geldern fordert Landesliga-Absteiger Viktoria Goch heraus. SV Walbeck gastiert beim Topfavoriten.

Fußball: Keine Angst vor Favoriten und Unbekannten
Foto: Seybert Gerhard

Drei Siege, ein Unentschieden und nur eine Derby-Niederlage: Die Bilanz der fünf Fußball-Bezirksligisten aus dem Gelderland am ersten Spieltag kann sich sehen lassen. Heute und morgen geht's bereits weiter im Programm. Zuversicht ist angesagt - auch beim einzigen Verlierer GSV Geldern.

 Der frühere Wachtendonker René op de Hipt (links) feiert heute Abend seine Meisterschafts-Premiere im Trikot des GSV Geldern. Jannis Altgen (r.) war am ersten Spieltag mit drei Treffern Mann des Tages in Reihen des Aufsteigers FC Aldekerk.

Der frühere Wachtendonker René op de Hipt (links) feiert heute Abend seine Meisterschafts-Premiere im Trikot des GSV Geldern. Jannis Altgen (r.) war am ersten Spieltag mit drei Treffern Mann des Tages in Reihen des Aufsteigers FC Aldekerk.

Foto: Heinz Spütz/Gerhard Seybert

Bezirksliga, Gruppe 4: GSV Geldern - Viktoria Goch (heute, 20 Uhr). Ein spätes Gegentor, zwei überflüssige Platzverweise: Der GSV Geldern hatte bei der 0:1-Niederlage beim Nachbarn SV Sevelen einen gebrauchten Tag erwischt. Die gute Laune lässt sich Trainer Peter Streutgens davon allerdings nicht verderben. "Meine Spieler waren vom Kopf her noch nicht richtig da und haben nur reagiert. Ich weiß aber, dass sie es wesentlich besser können. Und ich habe das Gefühl, dass die Zuschauer schon gegen Goch eine deutliche Steigerung erleben werden", sagt der Coach vor dem Duell mit dem Landesliga-Absteiger. Streutgens muss allerdings seine Abwehr umbauen. Die Rotsünder Aykut Songur ("Fluchen") und Arlind Gashi (Trikotzupfer) fallen vorerst aus. Dafür fiebert Neuzugang René op de Hipt seiner Meisterschaftspremiere im GSV-Trikot entgegen. Der Einsatz von Cristian Voicu, der in Sevelen in der Schlussphase einen Tritt gegen den Brustkorb erlitten hatte, ist noch fraglich. Viktoria Goch tritt als erster Tabellenführer im Gelderland-Stadion an: Die Mannschaft unterstrich am Sonntag mit einem 6:0 gegen Neuling SV Haldern ihre Ambitionen auf die sofortige Rückkehr in die Landesliga.

SV Scherpenberg - SV Walbeck (heute, 20 Uhr). John Hesen, neuer Trainer des SV Walbeck, ist mit der Einstellung seiner Jungs sehr zufrieden. "Wir hatten eine etwas schwierige Vorbereitung und sind erst seit eineinhalb Wochen komplett. Aber die Spieler, die im Urlaub waren, haben nicht einfach nur am Strand gelegen und Bier getrunken. Das hat jeder sehen können", lobt der Coach. Verdienter Lohn für das Engagement: Der SV Walbeck ist mit einem 5:2 gegen Neuling Alemannia Pfalzdorf gestartet. Heute tritt die Mannschaft ganz befreit die Reise in einen kleinen Ortsteil von Moers an. "Der SV Scherpenberg ist Favorit Nummer eins. Es wäre schon eine Überraschung, wenn wir dort einen Punkt holen. Dazu müssen wir kompakt stehen und aggressiv spielen", erklärt Hesen.

Hamminkelner SV - SV Sevelen (heute, 20 Uhr). Für den SV Sevelen geht's heute auf die rechte Rheinseite. Der Gegner aus Hamminkeln ist für Trainer Thorsten Fronhoffs und seine Schützlinge weitgehend ein unbeschriebenes Blatt. "Macht nichts", sagt der Coach. Und schiebt den Grund direkt nach: "Wenn wir die gleiche Leidenschaft an den Tag legen, die wir beim 1:0 gegen Geldern gezeigt haben, müssen wir uns vor keinem Gegner in der Liga verstecken." Personell ist die Lage unverändert: Die Gäste müssen noch auf die Urlauber Martin Backus, Markus Siemons und Simon Bledzki verzichten. Außerdem verschiebt sich das Debüt von Neuzugang Alexander Gubbels (TSV Nieukerk) um ungewisse Zeit. Der junge Angreifer hatte in der Vorbereitung im Testspiel gegen Union Wetten eine Knöchelverletzung erlitten. Fronhoffs: "Ich befürchte, dass Alex die komplette Hinserie ausfällt."

Gruppe 3: TSV Wachtendonk-Wankum - OSV Meerbusch (heute, 20 Uhr). Auch wenn unter dem Strich "nur" ein Punkt heraussprang - auch der TSV Wa.-Wa. darf sich als Gewinner des ersten Spieltags fühlen. Beim Landesliga-Absteiger VfB Uerdingen lag die Mannschaft am Sonntag zur Pause fast schon aussichtslos mit 0:2 zurück. Doch nach dem Seitenwechsel zeigte Kevin Zülsdorf, weshalb ihn sein neuer Verein vom Ligarivalen VfL Tönisberg geholt hat. Mit einem Doppelpack bescherte der Torjäger (25 Treffer in der abgelaufenen Saison) den Gästen noch ein 2:2. "Das war sicherlich etwas glücklich, weil Uerdingen über 90 Minuten gesehen mehr vom Spiel hatte", sagt Wa.-Wa.-Trainer Wilfried Steeger, der mit seinen Schützlingen heute zur Abwechslung auf einen Aufsteiger trifft. Der erfahrene Übungsleiter sieht seine Mannschaft keineswegs in der Favoritenrolle: "Selbstverständlich werden wir versuchen, die Punkte in Wachtendonk zu behalten. Aber jeder sollte wissen, dass es in dieser ausgeglichenen Liga keine leichten Spiele gibt." Der Gastgeber muss ohne Verteidiger Charalabos Michos auskommen - der Neuzugang vom B-Ligisten SC Blau-Weiß Auwel-Holt hat sich in Uerdingen gleich einmal die Rote Karte abgeholt. Dafür sind Max Brusius und Routinier Sascha Simrodt wieder dabei - beide dürfen sich Hoffnungen auf einen Platz in der Startelf machen.

1. FC Mönchengladbach II - FC Aldekerk (Do., 20 Uhr). Zweimal einen Rückstand aufgeholt, am Ende mit 4:2 als Sieger den Platz verlassen, dazu in Jannis Altgen einen dreifachen Torschützen in seinen Reihen: Aufsteiger FC Aldekerk hat gegen den SC Waldniel einen Traumstart in die neue Saison erwischt. Abgesehen vom Nachbarn aus Wachtendonk und dem VfL Tönisberg kennt der Neuling seine Gegner noch nicht - das gilt allerdings auch umgekehrt. FCA-Obmann Heinz Hegmans hat folgende Anekdote auf Lager: "Der Giesenkirchener Vorsitzende hat mich angerufen und gefragt, wo Aldekerk liegt und wie viele Stunden man fahren muss. Da habe ich ihn erst einmal beruhigt und gesagt, dass es ganz so schlimm nicht ist." Auch gegen die Reserve des Oberliga-Absteigers aus Mönchengladbach - die Partie findet auf Wunsch des Gastgebers erst morgen statt - rechnet sich der FC Aldekerk etwas aus. "Die Mannschaft hat sich gegen Waldniel auch von einem Rückstand nicht verunsichern lassen. Sie ist ruhig geblieben und hat am Ende verdient gewonnen. Darauf lässt sich aufbauen", sagt Hegmans.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort