Grevenbroich Azubis forsten nach Ela auf - und lernen nebenbei soziale Kompetenz

Grevenbroich · Auszubildende der Firma Hydro bekommen ab sofort nicht nur ihren herkömmlichen Lehrstoff vermittelt. Ein gerade gestartetes Projekt gibt den Azubis noch mehr mit auf den Weg: soziale Kompetenzen wie Teamfähigkeit, Toleranz und Solidarität.

 Jörg Schröder unterzeichnet die Projekt-Vereinbarung. Frank Wadenpohl (l.), Marcel Schichtel und Sven Ditges (r.) arbeiten zukünftig zusammen.

Jörg Schröder unterzeichnet die Projekt-Vereinbarung. Frank Wadenpohl (l.), Marcel Schichtel und Sven Ditges (r.) arbeiten zukünftig zusammen.

Foto: l. berns

Als eine Win-win-Situation könnte man die Vereinbarung zwischen Hydro und der Stadt bezeichnen. Das Unternehmen vermittelt die Auszubildenden des ersten Ausbildungsjahres für zwei bis drei Stunden wöchentlich in soziale Einrichtungen. "Wir erhoffen uns natürlich, dass die jungen Leute da etwas mitnehmen", erklärt Jörg Schröder, Ausbildungsleiter bei Hydro. Gerade in Zeiten, in denen es keinen Zivildienst mehr gebe und auch selten ein freiwilliges soziales Jahr geleistet werde, könne das Projekt in Sachen Sozialkompetenz weiterbilden.

Neben Einsätzen in Einrichtungen wie dem Barbarahaus, der Caritas oder der Behindertenwerkstatt haben sich Auszubildende auch bereit erklärt, nach dem Sturm "Ela" bei den Aufbauarbeiten im Forst zu helfen. Bürgermeisterin Ursula Kwasny freut sich über den Einsatz: "Um das Unheil zu beseitigen, das Ela angerichtet hat, ist jede Menge Tatkraft angebracht. Dass eine große Firma sich so einbringt, begrüße ich sehr." Revierförster Frank Wadenpohl, der ab sofort von der Hilfe der Azubis profitieren wird, findet das Konzept gut: "Hydro hätte als große Firma auch einfach nur eine Geldspende tätigen können, aber davon hätten die Azubis ja nichts." Die zusätzlichen Kenntnisse sollen nämlich eine Ergänzung zu den Inhalten der Ausbildungspläne für die angestrebten Ausbildungen sein.

Hydro-Azubi Sven Ditges gefällt die Idee: "Ich finde, das ist eine gute Sache. Es ist ja auch spannend, mal wirklich was von den Wäldern zu sehen, statt immer einfach nur vorbei zu gehen." Sein Kollege Marcel Schichtel stimmt ihm zu: "Außerdem ist es eine schöne Abwechslung zu der normalen Arbeit." Kwasny sieht noch einen weiteren Vorteil: "So etwas Soziales macht sich ja auch immer gut im Lebenslauf."

Revierförster Frank Wadenpohl wird in der Projektzeit Ansprechpartner für die Azubis sein und darf auch Anweisungen geben. Das ist vertraglich geregelt. Der Förster weiß schon genau, was in der nächsten Zeit alles ansteht: "Es müssen Pflanzen gesetzt werden, Sturmflächen aufgeforstet werden und im Wildgehege ist auch immer jede Menge zu tun."

(csk)
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