Wohnung in Grevenbroich zerstört Familie Freisinger lebt nach Brand im Container

Grevenbroich · Am 22. Dezember war ein Feuer in der Wohnung ausgebrochen, sie ist nicht mehr bewohnbar. Die sechsköpfige Familie ist dankbar für die Hilfsbereitschaft in der Stadt.

 Familie Freisinger hat sich den Wohncontainer gemütlich gestaltet. Für die viele Unterstützung ist sie sehr dankbar.

Familie Freisinger hat sich den Wohncontainer gemütlich gestaltet. Für die viele Unterstützung ist sie sehr dankbar.

Foto: Lothar Berns

Der Weihnachtsbaum in der Ecke ist festlich geschmückt, darunter spielen die Kinder mit ihren Geschenken. Alles sieht wie alltägliches Familienleben aus, doch seit dem 22. Dezember ist für Familie Freisinger nichts mehr alltäglich. Bis zu diesem Tag haben André (37), seine Frau Daniela (31) und die Kinder Lia-Celina (6), Zoe-Joline (5), Jaden-André (2) und Levin-André (1) in einem Reihenhaus am Lerchenweg gewohnt. Dann kam das Feuer.

"Meine Tochter hat es zuerst gemerkt", berichtet Mutter Daniela Freisinger. Sie hatte Essen gemacht und es in der Wohnung im Mittelgeschoss serviert. Zusätzlich bewohnte die Familie auch eine Wohnung im Obergeschoss, wo sich Küche und Schlafzimmer befunden haben. "Lia sagte zu mir ,Mama, es riecht so komisch'", erzählt die 31-Jährige. "Beim Nachschauen habe ich den Qualm gesehen." Feuermelder, die in Küche und Wohnzimmer installiert waren, hätten nicht ausgelöst, berichten die Eltern.

Nach Gesprächen mit der Polizei weiß die Familie, dass das Feuer wohl in der Küche im Dachgeschoss ausgebrochen ist. Frittierfett entzündete sich, gelangte auf den Boden, das Feuer breitete sich aus. "Es hat nicht aufgehört zu brennen", sagt André Freisinger. "Am schlimmsten war, dass man den Flammen zugucken musste und nichts tun konnte." Er habe alle aus dem Haus geholt, seine Frau sei mit den Kindern nach draußen gelaufen und habe die Polizei alarmiert. Alle Hausbewohner und die Nachbarn schafften es rechtzeitig nach draußen, auch die Familienhunde und andere Haustiere konnte André Freisinger retten. Nicht geschafft haben es wohl die Katzen. "Wir haben den Kindern gesagt, sie sind weggelaufen", erzählen die Eltern traurig. Sie selbst sind immer noch schockiert von den Ereignissen: "Wir können nachts nicht mehr schlafen."

Die Wohnungen sind nicht mehr bewohnbar, das Dachgeschoss ist ausgebrannt, die mittlere Wohnung durchnässt vom Löschwasser. "Ich könnte auch nicht mehr zurück", sagt André Freisinger. Zu schlimm seien die Erlebnisse gewesen. Jetzt lebt die Familie in einem Container "Am Rittergut". Einige Gegenstände konnte sie am Dienstag holen, aber vieles ist für immer verloren. Neben Kleidung und Möbeln auch wichtige Dokumente und wertvolle Erinnerungen wie Babyfotos.

Die Freisingers sind sehr dankbar für die Hilfe, die ihnen zuteil wurde. "Wir möchten Danke sagen, dass alle so schnell reagiert haben", so die Familie. Die Rettungskräfte hätten "Super-Arbeit" geleistet und Stadt, Caritas, DRK und viele Helfer aus dem Freundes- und Familienkreis seien eingesprungen. Entsetzt und wütend ist die Familie allerdings darüber, dass offenbar Unbekannte nachts in die ausgebrannte Wohnung eingedrungen sind. Ob etwas gestohlen wurde, ist unklar.

Wie es jetzt weitergehen soll, wissen die Eltern nicht. Eine Versicherung gibt es nicht. In den kommenden Tagen werden sie wohl ihr unbrauchbar gewordenes Hab und Gut aus der Wohnung entsorgen müssen - schwierig, ohne Führerschein. Mit dem Nötigsten seien sie versorgt, nur etwas mehr Kleidung in Größe 92 für den jüngsten Sohn könnten sie noch brauchen, sagen die Eltern. Und natürlich hoffen sie, schnell eine neue Wohnung zu finden. "Wir möchten in Wevelinghoven bleiben", wünschen sie sich. Vier bis fünf Zimmer wären gut, und ein Hund sollte erlaubt sein.

(NGZ)
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