Trend zur Käthe-Kollwitz-Gesamtschule Gesamtschule: Zwei Drittel werden abgewiesen

Trend zur Käthe-Kollwitz-Gesamtschule · Von Daniela Buschkamp

Von Daniela Buschkamp

Die Käthe-Kollwitz-Gesamtschule ist der "Hit" - Jahr für Jahr müssen zahlreiche Schüler abgewiesen werden. Von den 327 Anmeldungen für das kommende Schuljahr können nur 120 berücksichtigt werden. Während Dezernent Klaus-Dieter Rostock sagt, dass die "politischen Willensentscheidungen getroffen wurden, aber nicht für eine zweite Gesamtschule", sieht die Bezirksregierung hier Handlungsbedarf. Die Käthe-Kollwitz-Gesamtschule ist auch im nächsten Schuljahr stark gefragt - so stark, dass fast zwei Drittel der angemeldeten Schüler abgewiesen werden müssen. Eine politische Lösung für dieses immer wiederkehrende Problem ist aber zurzeit nicht erkennbar . NGZ-Foto: M. Reuter

Gesamtschul-Rektor Ulrich von Medem könnte eigentlich zufrieden sein. Die Käthe-Kollwitz-Gesamtschule ist bei Eltern und Schülern so stark nachgefragt, dass bis zu zwei Drittel der Anmeldungen nicht abgenommen werden können. Doch er sieht die Situation als "schwierig" an: "Eine Lösung zeichnet sich nicht ab." Der bestehende Schulkomplex, in dem nach Jahrgangsstufen geordnet verschiedene "Häusern des Lernens" angeordnet sind, könne nicht architektonisch erweitert werden.

Zum einen fehlten die finanziellen Mittel, zum anderen würde dies ein "Ungleichgewicht für den Stadtteil" bedeuten", sagt von Medem. Der Bau einer zweiten Gesamtschule erfordere auch Investitionen - außerdem würde die "bestehende intakte Schullandschaft in Grevenbroich aus dem Gleichgewicht gebracht werden." Auch Dezernent Klaus-Dieter Rostock sieht als Schulträger angesichts der hohen Anmeldezahlen keinen Handlungsbedarf.

"Die politische Willensentscheidungen sind getroffen - für den Ausbau der Katholischen Hauptschule (KHS) und der Hans-Sachs-Schule", sagt er auf Anfrage der NGZ. Eine andere Weichenstellung, etwa in Richtung einer zweiten Gesamtschule, gebe es von Seiten der Politik nicht, von daher bestehe auch für die Verwaltung kein Handlungsbedarf. "Es hat diese Diskussion bereits 1999 mit der Bezirksregierung gegeben", so der Dezernent. Doch damals habe die Bezirksregierung "unter den gegebenen Umständen" den Bau einer zweiten Gesamtschule nicht angezeigt betrachtet.

Bei der Bezirksregierung Düsseldorf heißt es dagegen: "Uns ist das Problem bekannt." Dies sagte Georg Parzek, Mitarbeiter der Pressestelle, Montag auf Anfrage der NGZ. "Wir haben den Schulträger wiederholt darauf hingewiesen, dass hier Handlungsbedarf besteht." Handlungsbedarf heiße, dass zum Beispiel die bestehende Gesamtschule erweitert werde oder eine zweite Gesamtschule errichtet werde.

Dass bisher weder ein Ausbau noch ein Neubau geschehen sei, konnte sich Parzek mit "finanziellen Gründen" erklären. Ulrich Herlitz, schulpolitischer Sprecher der CDU, wertet die starke Nachfrage zur Gesamtschule als "Bestätigung des Bedarfs an Ganztagsschulen". Er erinnerte daran, dass die SPD bereits 2000 einen Antrag für die Errichtung einer zweiten Gesamtschule gestellt habe - damals habe man davon Abstand genommen.

Auch die Bezirksregierung habe vor "Auswirkungen auf die Bestehende Schullandschaft" gewarnt. Horst Gerbrand, Schulexperte der SPD, bekräftigt die Aufgabe der Pläne für eine zweite Gesamtschule in Grevenbroich: "Da sind wir auch Realisten. Eine zweite Gesamtschule ist in Grevenbroich zurzeit nicht durchsetzbar."

Deshalb habe man sich mit allen Fraktionen zu Lösungen entschlossen, den "Druck von der Gesamtschule zu nehmen": "Zum einen durch die Schaffung von ausreichend Realschulplätzen, zum anderen durch eine höhere Attraktivität der Hauptschulen." Allerdings sieht Gerbrand die hohen Meldezahlen auch als "Ausdruck des Bevölkerungswillens."

(NGZ)
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