Grevenbroich Jecke verzichten auf großen Karnevals-Start

Grevenbroich · Soll es wieder einen großen Karnevalsauftakt im Herzen der Innenstadt geben? Diese Frage erörterte Bürgermeister Klaus Krützen jetzt mit den Vertretern der heimischen Vereine. Die Freunde des Winterbrauchtums haben aber vorerst einmal abgewunken. Ein größeres Fastelovends-Event, so die einhellige Meinung, würde kaum jemanden in die Innenstadt locken.

Dabei hatte der Rathaus-Sturm einmal Tradition in Grevenbroich. Viele Jahre lang zogen die Jecken Vereine aus dem Stadtgebiet am Altweiber-Donnerstag in die City, um mit viel Tamtam den Stadtschlüssel des jeweiligen Bürgermeisters einzufordern. Früher wurde diese Veranstaltung von einem großen Publikum begleitet, doch das wurde im Laufe der Zeit immer keiner - vor allem, nachdem kein Freibier mehr auf dem Markt ausgeschenkt wurde. Weil die Karnevalisten zuletzt fast nur noch unter sich waren, zog Bürgermeisterin Ursula Kwasny vor zwei Jahren die Reißleine und kippte die Veranstaltung.

Zwar wünscht sich ihr Nachfolger Klaus Krützen wieder eine größere Veranstaltung auf dem Markt - doch nach dem Gespräch mit den Karnevalisten ist er zunächst einmal von dieser Idee abgerückt. "Die Vereine sind der Meinung, dass sich eine größere Veranstaltung nicht lohnen würde", fasst Verwaltungschef Krützen das Ergebnis des Jecken-Gipfels im Rathaus zusammen.

Um unabhängig vom Wetter zu sein, müsste die Stadt eine überdachte Bühne mieten, gegebenenfalls sei auch eine Security erforderlich, die ebenfalls Geld koste. "Die Vereine sind der Meinung, dass sich ein solcher Aufwand nicht lohnen würde - für eine Veranstaltung, die möglicherweise kaum Publikum anlocken würde", sagt Krützen. Die Karnevalisten haben sich dafür ausgesprochen, den Rathaus-Sturm weiterhin wie in der zurückliegenden Session zu veranstalten - nämlich im Rahmen der Verwaltungs-Fete im Bernardussaal. "Dieser Rahmen hat allen gut gefallen", meint der Bürgermeister.

Ganz vom Tisch ist ein öffentlicher Karnevals-Auftakt jedoch nicht. Klaus Krützen will das Thema noch einmal beim nächsten Jecken-Gipfel aufrufen, zu dem er im Oktober einladen wird.

(wilp)
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