Grevenbroich Leben retten mit Eckart von Hirschhausen

Grevenbroich · "Jeder kann Leben retten" lautete das Motto eines Schulprojektes am Erasmus-Gymnasium zum Thema Wiederbelebung. Zu Besuch kamen auch weitere Prominente wie Hermann Gröhe und Gerald Asamoah.

 Wo muss man die Herzdruckmassage ansetzten? Die Siebtklässler hatten sich intensiv mit dem Thema Wiederbelebung beschäftigt und konnten mit den prominenten Besuchern Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (2.v.l.), Ex-Fußballnationalspieler Gerald Asamoah (2.v.r.) und Moderator Eckart von Hirschhausen an Puppen üben.

Wo muss man die Herzdruckmassage ansetzten? Die Siebtklässler hatten sich intensiv mit dem Thema Wiederbelebung beschäftigt und konnten mit den prominenten Besuchern Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (2.v.l.), Ex-Fußballnationalspieler Gerald Asamoah (2.v.r.) und Moderator Eckart von Hirschhausen an Puppen üben.

Foto: Berns

Was man tun muss, wenn ein Mensch plötzlich bewusstlos zusammenbricht, wissen die Schüler der Jahrgangsstufe 7 des Erasmus-Gymnasiums genau. Auf die Fragen des Arztes und TV-Moderators Eckart von Hirschhausen schnellten die Finger nach oben: Den Menschen ansprechen, prüfen, ob er noch atmet und Puls hat. Und dann? Von Hirschhausen schaute sich um, sah wieder zahlreiche Wortmeldungen unter den etwa 110 Schülern in der Aula. Hilfe rufen über die 112 oder jemand anderen beauftragen, den Notruf zu wählen, lautet der zweite Schritt. Danach folgt die im Notfall wichtigste Aktion: Drücken. Damit ist die Herzdruckmassage gemeint, die bei einem Herz-Kreislauf-Stillstand das Blut und damit den Sauerstoff weiter im Körper zirkulieren lässt. So kann verhindert werden, dass das Gehirn nicht mehr ausreichend versorgt wird. Die Mund-zu-Mund-Beatmung, die in früheren Zeiten immer gefordert wurde, spielt hingegen keine so bedeutende Rolle mehr.

Grevenbroich: Leben retten mit Eckart von Hirschhausen
Foto: Anne Richter

Mit ihrem Wissen können die Schüler jetzt Leben retten - und genau das ist das Ziel des Schulprojekts am Erasmus, das gestern viele prominente Besucher hatte. So schauten Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe und Dr. Heidrun Thaiss, Leiterin der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA), sowie der frühere Fußball-Nationalspieler Gerald Asamoah, der sich mit seiner Stiftung für herzkranke Kinder einsetzt, und Professor Bernd Böttiger, Vorstandsvorsitzender des Deutschen Rates für Wiederbelebung, am Erasmus vorbei. Das "Nationale Aktionsbündnis Wiederbelebung" setzt sich unter Schirmherrschaft von Gröhe und in Zusammenarbeit mit der BZgA dafür ein, das Wissen über die Laienreanimation in Deutschland zu verbessern. Als weitere Gäste kamen Bürgermeister Klaus Krützen, Schulausschuss-Vorsitzender Daniel Rinkert und Jugendhilfeausschuss-Vorsitzende Heike Troles.

Grevenbroich: Leben retten mit Eckart von Hirschhausen
Foto: Anne Richter

Sie alle begrüßen, dass die Schüler sich mit dem Thema Wiederbelebung befassen. "Jeder von uns kann Lebensretter werden", betonte etwa der Bundesgesundheitsminister. Schulleiter Michael Jung freute sich, dass die Aktion an seiner Schule stattfand: "Die Schüler sind mit Begeisterung dabei, das hat einen hohen Motivationscharakter." Bürgermeister Krützen berichtete den Siebtklässlern von seinen eigenen Erfahrungen als Ausbilder für Erste Hilfe und machte deutlich: "Es ist immer besser, etwas zu tun, als nichts zu tun." Und von Hirschhausen, der die Moderation übernommen hatte, betonte: "Gesundheit entsteht im Miteinander. Je mehr Menschen wissen, wie man Erste Hilfe leistet und je selbstverständlicher jeder anpackt, desto sicherer leben wir alle."

Neben dem theoretischen Wissen stellten die Schüler an Puppen auch ihr praktisches Können unter Beweis. Zum Hit "Stayin' Alive" von den Bee Gees überbrückten sie die Zeit, bis der Arzt kommen würde, mit der Herzdruckmassage. Auch die Prominenten mischten sich unter die Gruppe und übten mit.

Dana, Sarah, Laura und Maike fühlen sich durch das Projekt jetzt für Notfälle gut geschult. "Wir haben in der letzten Woche auch schon einen Arzt zu Besuch gehabt, der etwas über Lebensrettung erzählt hat", berichteten die Mädchen über die Vorbereitung für das Schulprojekt. "Wir würden bei einem Notfall auf jeden Fall nicht dran vorbeigehen", sind sie sicher.

Vielleicht unterstützen einige der Siebtklässler bald auch den Schulsanitätsdienst, dem unter anderem Cornelius Frinken angehört. Der 17-Jährige, der Medizin studieren möchte, konnte bereits einmal einem älteren Mann helfen, der in Neuss zusammengebrochen war.

Von Hirschhausen sprach mit den Schülern auch über Risikofaktoren wie das Rauchen und stellte dabei zwei ihrer Lehrer gegenüber, von denen einer das Rauchen aufgegeben hat, der andere aber nicht. Anhand eines Zollstocks zeigte der Arzt eindrücklich, wie Rauchen die Lebenserwartung sinken lässt.

Zum Schluss nahmen sich die Promis noch Zeit, um mit den Schülern Fotos zu machen und Fragen zu beantworten. Die Schlagworte "Prüfen - Rufen - Drücken" werden die Siebtklässler sicher im Gedächtnis behalten - und wenn es nach den Organisatoren geht, auch an Freunde und Familie weitergeben.

(NGZ)
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