Grevenbroich Südstädter beklagen sich über Lärm in der Nacht

Grevenbroich · Um den Schlaf gebracht sahen sich Südstädter in der vergangenen Woche. "Man stand fast senkrecht im Bett. Mitten in der Nacht schepperte es so laut, dass man es durchs geschlossene Fenster hören konnte", schildert Claus Schäfer, der am Herkenbuscher Weg wohnt. "Es klang, als würden schwere Eisenstücke in Container geworfen. An Schlaf war nicht zu denken." Schon früher habe es nächtlichen Lärm aus Richtung des Industriegebiets Ost gegeben, so Schäfer. Auch andere klagten über nächtliche Störung, tauschten sich auf Facebook aus.

Eine Beschwerde gab's beim Rhein-Kreises Neuss. "Der Verursacher steht noch nicht fest. Es gibt in dem betreffenden Gebiet eine Firma, in der nachts gearbeitet wird und die den Lärm möglicherweise verursacht hat. Wir haben sie angesprochen", erklärt Kreisumweltdezernent Karsten Mankowsky. Namen nennt er nicht, aber Bürger vermuten als Verursacher die Firma Scholz Recycling. Tatsächlich hatte sich ein Kreis-Mitarbeiter nach einer Beschwerde an das Unternehmen gewandt. Aber: "Ich halte es für sehr unwahrscheinlich, dass wir der Verursacher waren. Die Beschwerde kommt aus einem Gebiet drei Kilometer von uns entfernt", erläutert Ronny Braasch, Standortleiter von Scholz in Grevenbroich. Braasch betont, dass die Firma eine Genehmigung habe, um rund um die Uhr zu arbeiten. "Am Wochenende ruht die Arbeit, um Anwohner nicht zu belasten." Nachts jedoch würden zurzeit Aluminiumbleche zu großen Paketen gepresst. "Wir haben ein Lärmschutzgutachten erstellen lassen, die Geräusche liegen unter den Grenzwerten", so Braasch. "Wir haben aber unsere Mitarbeiter nochmals gebeten, den Lärmpegel so gering wie möglich zu halten."

Umweltdezernent Karsten Mankowsky kündigt an, dass der Kreis "die Situation beobachtet". Bei erneuten Beschwerden "werden wir auch nachts Prüfungen vornehmen - gegebenenfalls auch Messungen".

(NGZ)
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