Grevenbroich Umfrage: Bürger sollten Innenstadt besser nutzen

Grevenbroich · Über die Einzelhandelssituation in Grevenbroich machen sich Bürger Sorgen, sehen aber auch Eigenverantwortung.

 Gähnende Leere trotz Winterschlussverkaufsangeboten an der Breite Straße, und das an einem Freitagnachmittag.

Gähnende Leere trotz Winterschlussverkaufsangeboten an der Breite Straße, und das an einem Freitagnachmittag.

Foto: Gundhild Tillmanns

Die Stadt Grevenbroich befragt zur Zeit auf ihrer Internetseite die Bürger nach ihrer Meinung über die Situation des Einzelhandels vor Ort. Die NGZ-Redaktion fragte ihrerseits einige Bürger, was ihnen in Grevenbroich fehlt und was sie schätzen. Auch in den Facebook-Foren wird die Einzelhandelssituation in Grevenbroich lebhaft diskutiert. Und viele wollen sich an der Befragung der Stadt beteiligen.

Vom Fach ist die 66-jährige Grevenbroicherin Christa Hoffmann, die auch in Großstädten wie Köln, Bonn und Düsseldorf in der Geschäftswelt gearbeitet hat. Sie blickt als angestammte Grevenbroicherin zurück und meint: "Vielleicht waren die Menschen früher aktiver." Das Angebot in der Innenstadt sei für Grevenbroich ihrer Meinung nach ausreichend. Und es werde mit Stadtfesten und anderen Events auch viel getan, um Menschen in die Stadt zu bringen. Allerdings stelle sie ein gewisses Phlegma fest: "Die Leute wollen sich heute alles bringen lassen und im Internet bestellen", meint Hoffmann, die allerdings einen Wunsch hätte: "Es müsste in Grevenbroich mehr gute Restaurants geben, die auch mal nicht so alltägliche Angebote wie Schnitzel mit Pommes machen. Aber die scheinen sich bei uns nicht zu halten", bedauert Christa Hoffmann. Sie warnt aber vor einer Einstellung: "Früher gab es zwar mehr eigentümergeführte Geschäfte und weniger Leerstände in Grevenbroich. Aber es war früher nicht alles besser", sagt die 66-Jährige.

Bei einer Redaktionsumfrage in der Innenstadt sagte eine 50-Jährige, es gebe zu viele Geschäftsketten und zu wenig fachorientierte Läden in Grevenbroich. Um eine größere Auswahl von Bekleidungs- und Fachgeschäften zu kommen, müsse man außerhalb einkaufen. Dieser Beobachtung schließt sich eine 21-Jährige an: Sie müsse, um an gute und moderne Kleidung zu kommen, immer in die nächste Großstadt fahren. Einer 37-jährigen Mutter fehlen ausreichend Angebote für Kinderkleidung in Grevenbroich. Und eine 72-jährige Passantin berichtet, dass sie aufgrund eines fehlenden Autos selten in die Großstadt fahre. Sie halte die Einkaufssituation in Grevenbroich aber für ausreichend und komme mit "einer geringen Anzahl an Geschäften gut zurecht", wie sie sagt. Die ältere Dame beklagt aber, "dass immer weniger junge Leute in Grevenbroich einkaufen und immer öfter in der Großstadt fahren".

Die Situation, dass immer mehr Läden schließen und es dadurch immer mehr leerstehende Geschäfte gibt, bewerten alle Befragten als störend und abschreckend. Um diese Situation zu verbessern, werden günstigere Mietpreise und das bessere Eingehen auf alle Bürgergruppen vorgeschlagen. Die Bürger selber könnten, laut einer der Befragten, mehr Interesse an den Geschäften in der eigenen Stadt zeigen. Alle Gesprächspartner geben jedoch an, immer noch regelmäßig in die Innenstadt zu gehen.

(NGZ)
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