Grevenbroich UWG will neue Pläne für das Schlossstadion

Grevenbroich · Die Unabhängigen wollen eine Stadtentwicklung aus einem Guss - und bringen eine Fusion von TuS und FC Süd wieder in die Diskussion.

 Das Spielfeld im Schlossstadion wird mit einem Hybridrasen ausgestattet. Auch Turnhalle, Umkleiden und Sanitärräume sollen saniert werden.

Das Spielfeld im Schlossstadion wird mit einem Hybridrasen ausgestattet. Auch Turnhalle, Umkleiden und Sanitärräume sollen saniert werden.

Foto: L. Berns

Die Situation am Schlossstadion bezeichnet Sportdezernent Michael Heesch als "äußerst desolat". Die Turnhalle sei marode, die Umkleiden und Sanitärräume eine Zumutung. Es müsse alles daran getan werden, um die etwa 2,4 Millionen Euro teure Sanierung mit Fördergeldern aus dem Integrierten Stadtentwicklungskonzept (ISEK) hinzubekommen. "Das ist eine historische Chance", sagte Heesch im Sportausschuss: "Die können wir nutzen oder verpassen." Das Land würde immerhin 60 Prozent der Mittel übernehmen.

Ein erster Schritt zur Sanierung des Stadions wird in diesem Sommer getan, dann wird der Fußballplatz mit einem Hybridrasen ausgestattet. Im nächsten Jahr soll der nebenan liegende Tennenplatz, der vor allem von Jugendlichen genutzt wird, einen Kunstrasen erhalten. Die großen Fraktionen sind sich über diesen Weg einig - die kleine UWG legt jetzt ihr Veto ein.

"Wenn rund 500 000 Euro aus städtischen Geldern in einen Hybrid- und einen Kunstrasenplatz fließen sollen, ist die gesamte Fläche für eine Stadtentwicklung nicht mehr zu gebrauchen", mahnt Fraktionsvorsitzender Carl Windler: "Hier würden Pflöcke eingeschlagen, die eine weitere sportliche Nutzung des Areals für mindestens ein weiteres Jahrzehnt voraussetzen würden." Nach Meinung der UWG müsse das Stadiongelände anders genutzt werden, etwa für Freizeit- und Erholungszwecke.

"Wir bringen daher noch einmal die Fusion des TuS Grevenbroich mit dem 1. FC Süd in die Diskussion. Vor Jahren gab es Überlegungen des städtischen Sportamtes zu einer attraktiven und modernen Sportanlage in Neuenhausen, die nur aus der Schublade geholt werden müssen", sagt Windler. Die UWG fordert, das Stadion-Areal gemeinsam mit dem bald freiwerdenden Bauhof-Gelände, der Alten Feuerwache, dem Flutgraben und dem Platz der Republik in eine "ganzheitliche Stadtentwicklung in einem Guss" einzubeziehen, die ohnehin fraktionsübergreifend im Rahmen von ISEK gewünscht sei. Nach Windlers Meinung müsse dann auch die Turnhalle nicht saniert, sondern mit Fördermitteln neu gebaut werden.

"Politik und Verwaltung müssen hier spartenübergreifend nachdenken und diskutieren. Der Sportausschuss kann in dieser Frage keine alleinige Entscheidung treffen, ohne dass der Planungsausschuss oder der Arbeitskreis Baulandmanagement beteiligt werden", so Windler.

Michael Heesch lehnt die Vorschläge der UWG-Fraktion entschieden ab. "Für mich zählen die Verbesserungen rund um das Schlossstadion zu einer ganzheitlichen Stadtentwicklung", betont er. Einerseits würden damit die Möglichkeiten für den TuS als Mehrspartenverein verbessert, andererseits der Sportunterricht für die umliegenden Schulen sichergestellt. "Daran sollten wir jetzt nicht rütteln", meint der Sportdezernent. Eine Fusion von TuS und FC will Heesch erst gar nicht wieder in die Diskussion bringen. "Es gibt Dinge", meint er, "die einfach nicht miteinander verbindbar sind."

(NGZ)
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