Hilden/Monheim/Ratingen Frische Gänse aus der Region - jetzt bestellen

Hilden/Monheim/Ratingen · Es gibt sie noch - Gänse von Höfen ganz in der Nähe. Wer St. Martin oder Weihnachten nicht darauf verzichten will, sollte sich sputen.

 Die Hildener Landwirtin Margareta Breloh hält auf Gut Holterhof noch einen Ganter und eine Gans. Die küchenfertigen Gänse, die sie an ihre Kunden verkauft, kommen vom elterlichen Hof aus Wuppertal.

Die Hildener Landwirtin Margareta Breloh hält auf Gut Holterhof noch einen Ganter und eine Gans. Die küchenfertigen Gänse, die sie an ihre Kunden verkauft, kommen vom elterlichen Hof aus Wuppertal.

Foto: Olaf Staschik

Hans-Peter Schreiber kann es nicht leugnen. Sind seine Gänse bis zu acht Monate lang auf seinem Hof, "dann entwickelt man eine Beziehung zu ihnen." 70 Küken hat der Inhaber des Forellenhofs Schreiber in Ratingen Ende April von einer Brüterei in Westfalen bei sich aufgenommen. Anfangs sind die Tiere sehr empfindlich. Sie bleiben im Stall und brauchen vor allem Wärme. Nach zwei bis drei Wochen, wenn ihnen ein Federkleid gewachsen ist, werden sie an die Außenwelt gewöhnt.

"Sie bekommen bei uns täglich freien Auslauf", sagt Schreiber. Die Gänse fressen selbst angebautes Getreide und Gras, und um dem Fuchs nicht zum Opfer zu fallen, werden sie abends wieder in den Stall hineingetrieben. Trotzdem schlachtet der staatlich geprüfte Landwirt seine Tiere vor St. Martin und Weihnachten selbst - aus gutem Grund. "Dann gibt es keine langen Transportwege und keine Tierquälerei." Denn auch das ist bei ihm Prinzip: "Ob Forelle oder Gans - ich gebe keine lebenden Tiere ab."

Schlachtfrische Gänse von Höfen in der Region sind nach wie vor gefragt. Wer sie zu St. Martin oder Weihnachten selbst zubereiten will, sollte nicht mehr lange zögern: "Die ersten Bestellungen laufen schon", sagt Margareta Breloh, Betriebsleiterin von Gut Holterhof in Hilden. Seit zwei Jahren zieht sie selbst keine Gänse mehr auf, plant aber, dies ab kommendem Jahr wieder zu tun. Dennoch werden auf Gut Holterhof Gänse verkauft. Sie stammen vom elterlichen Betrieb in Wuppertal. "In der Aufzucht steckt viel Handarbeit", berichtet Breloh. "Da kommt es nicht von ungefähr, dass das Kilo um die 15 Euro kostet."

Zwischen fünf und sechs Kilo Schlachtgewicht sollte eine Gans schon aufweisen, sagt die 64-Jährige. "Unter fünf Kilo lohnt sich das nicht" - zu viele Knochen, zu wenig Fleisch. Doch auch zu schwer sollten die Tiere nicht sein. Statt zu einem Braten, der sieben Kilo oder schwerer ist, rät Elke Förster, Senior-Chefin des Forsthof in Monheim, eher zu zwei leichteren Gänsen. Der Grund: "Schwere Gänse sind fetter."

Der Forsthof in Monheim bezieht seine Gänse vom Paulinenhof in Leichlingen. Eine Vier-Kilo-Gans, so Elke Förster, reiche je nach Beilagen für vier bis sechs Personen. Und wie bereitet man eine Gans am besten zu? Bei dieser Frage scheiden sich die Geister. Margareta Breloh rechnet pro Kilo eine Stunde Garzeit. Eine Sechs-Kilo-Gans braucht also sechs Stunden bei 125 bis 150 Grad im Backofen. Breloh füllt die Gans mit Apfelstückchen, außerdem wird sie gesalzen. Eine Stunde vor Ende der Garzeit nimmt Breloh den Deckel des Bräters ab, damit die Haut kross wird. Aus diesem Grund bestreicht sie die Gans auch mit Honig oder beträufelt sie mit Malzbier. "Und nie mit Umluft arbeiten. Sonst wird die Gans trocken", rät Breloh. Elke Förster rät hingegen, die Gans immer wieder mit Salzwasser zu übergießen, damit die Haut knusprig wird. Auch am Forellenhof Schreiber kommen zwei Gänse auf den Tisch, die nicht gefüllt, sondern nur mit Salz, Pfeffer und Paprika eingerieben werden. Dazu gibt's Rotkohl und Salzkartoffeln - lecker.

(RP)
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