Hilden Glasverbot bringt Feiernde zur Vernunft

Hilden · Der Rosenmontagszug verlief für die Sanitäter des DRK insgesamt ruhiger als in den Vorjahren.

Einmal mit dem Fuß falsch aufgekommen, vom Bordstein abgerutscht - und schon führte der Weg für Sven (Name geändert) erst einmal ins Notaufnahmezelt des Deutschen Roten Kreuzes an der Neustraße. Der junge Mann war eine halbe Stunde vor Beginn des Rosenmontagszuges nicht der erste, den die Hilfskräfte versorgen mussten. "Schon um 13.20 Uhr mussten wir uns um den ersten alkoholbedingten Fall kümmern", berichtete Dr. Rudolf Lange, Vorsitzender des DRK-Ortsvereins Hilden. Der hatte sich zum Straßenkarneval gestern mit seinen Zelten und Wagen erneut in unmittelbarer Nähe zur Kreuzung Hagelkreuz/Südstraße/Klotz- und Richrather Straße postiert.

Dorthin schauten Polizeibeamte, Mitarbeiter des Ordnungsamtes sowie vom privaten Sicherheitsdienst T.S.S. Security besonders achtsam. Letztere wachten an den Sperrgittern rund um die belebte Straßenkreuzung über die Einhaltung des seit 2013 geltenden Glasverbotes: Wer die Absperrungen passieren wollte, musste den Sicherheitskräften einen Blick in mitgebrachte Rucksäcke oder Taschen gewähren und gegebenenfalls den Inhalt von Glasflaschen in Plastikbecher umfüllen. Nötig war das allerdings eher selten: Viele Mülltonnen waren auch rund eine Stunde nach Start des Zuges nicht einmal zur Hälfte gefüllt. "Inzwischen weiß doch jeder, dass man mit Glas nicht hier reinkommt", sagte Besucherin Victoria (19), die wie viele andere Jecken eine Plastikflasche unter dem Arm hatte. "Ohne Glas ist es einfach sicherer", lobte Niklas (ebenfalls 19) das Verbot. In früheren Jahren war es gerade am Hagelkreuz oft zu Schnittverletzungen durch Scherben gekommen. Der Bereich gilt bei den Rosenmontagszügen als Sammelpunkt Jugendlicher.

Das Jugendamt arbeitete gestern Hand in Hand mit 78 DRK-Einsatzkräften aus Hilden und Umgebung. Erstmals zogen zwei Streetworker durch die Stadt, um auf betrunkene Jugendliche zu achten. Am relativ ruhigen Rosenmontag waren acht der zehn vom DRK versorgten Patienten Minderjährige, die zu viel Alkohol getrunken hatten, wie Einsatzleiter Addy Larisch berichtete.

(ried)
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