Hückelhoven Gitarrist brilliert mit jungem Orchester

Hückelhoven · Dass das Internationale Gitarren-Festival Heinsberg noch nicht zu Ende ist, erlebte das Publikum Pfingsten auf Haus Hall. Gemeinsam mit der Deutschen Streicherphilharmonie konzertierte der Festival-Preisträger 2009, Marko Topchiy.

 Die Großscheune auf Haus Hall wurde erneut zum Konzertsaal beim Auftritt der Deutschen Streicherphilharmonie, in der die Elite des bundesdeutschen Streichernachwuchses musiziert. Später stieß der Gitarrensolist hinzu.

Die Großscheune auf Haus Hall wurde erneut zum Konzertsaal beim Auftritt der Deutschen Streicherphilharmonie, in der die Elite des bundesdeutschen Streichernachwuchses musiziert. Später stieß der Gitarrensolist hinzu.

Foto: Jürgen Lasser

Die Städte Hückelhoven und Heinsberg hatten in Kooperation mit dem Verein "con brio" im Vorfeld für gute Bedingungen gesorgt. In wenigen Tagen waren in der Kulturscheune von Haus Hall, die die Besitzerfamilie Spies von Büllesheim zur Verfügung stellte, eine 100 Quadratmeter große Bühne errichtet und Stühle aufgestellt worden. Erstmals sollte mit der deutschen Streicherphilharmonie ein sinfonisches Programm mit Orchester Akteur des Heinsberger Gitarrenfestivals werden. Ausnahme-Gitarrist Marko Topchiy ließ zusätzlich großes musikalisches Können erwarten.

"Ich freue mich riesig, dass wir zum ersten Mal mit einem Konzert im Rahmen des Festivals hier auftreten können", sagte Festival-Direktor Theo Krings zu Beginn. "Die Zusammenarbeit zeigt, dass viele Sachen funktionieren können, wenn man zusammenhält." Sein Dank galt zudem dem jungen Orchester, das zwei Tage zuvor in Dresden aufgetreten war und am nächsten Tag in Bad Kissingen erwartet wurde sowie dessen Leiter Professor Dr. Wolfgang Hentrich.

Dass die Zuhörer ein erstklassiges Konzert auf hohem Niveau erwartete, ließ bereits die Zusammensetzung der Streicherphilharmonie erahnen. Es ist das bundesweite Spitzenensemble für junge, hochtalentierte Streicher bis 19 Jahre. Mehrmals im Jahr kommen die besten Talente der deutschen Musikschulen zusammen, um Probenphasen und Konzertreisen zu absolvieren. Seit mehr als 40 Jahren begeistern die jungen Musiker, so auch in Ratheim. Nach dem Spiel der "Andante festivo" des Komponisten Jean Sibelius, der in diesem Jahr 150. Geburtstag feiert, widmeten sich Streicher und Dirigent dem Werk "Orawa" des polnischen Komponisten Wojciech Kilar - es war beim Orchester besonders beliebt, quasi Kultstück, das sie bereits seit einem Jahr spielen, wie Wolfgang Hentrich erläuterte. Kilar hatte auch die Filmmusik zu "Piano" geschrieben - "Orawa" handelte von den Bergen, der Hohen Tatra und war von Volksmusik ausgehend geschrieben worden. Schnelligkeit bei hoher Präzision, Homogenität in den einzelnen Streichergruppen sowie im Gesamtvortrag und ausgefeilte Dynamik charakterisierten den Vortrag der knapp 40 Musikerinnen und Musiker.

Ein Novum im Programm stellte für sie das sich anschließende "Concierto Mudéjar" des Spaniers Anton Garcia Abril dar, bei dem sich Gitarrist Marko Topchiy aus der Ukraine zum Orchester gesellte. Er hatte 2009 bei der Premiere des Gitarrenwettbewerbs den ersten Preis der Jury, den Publikumspreis und den Preis der Junior-Jury gewonnen. In der Kulturscheune brillierte er ein weiteres Mal mit Streichern und in zwei weiteren Stücken solistisch, bevor er der Philharmonie wieder ganz die Bühne überließ.

(cole)
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