Hückeswagen Bei der kfd mischt sich Helau ins Alaaf

Hückeswagen · Auf Integration durch Karneval setzten die kfd-Frauen bei ihrer 45. Sitzung im Kolpinghaus: Unter dem Motto "Ob Alaaf oder Helau, hier feiern wir mit jeder Frau" hatten sie ein Programm zusammengestellt, das bei den über 150 "jecken Wievern" gut ankam.

 Die Freiheitsstatue war beim kfd-Karneval im Kolpingsaal am Sonntagnachmittag nicht zu übersehen. Auch sonst hatten sich die Frauen toll kostümiert.

Die Freiheitsstatue war beim kfd-Karneval im Kolpingsaal am Sonntagnachmittag nicht zu übersehen. Auch sonst hatten sich die Frauen toll kostümiert.

Foto: Jürgen Moll

Beste Stimmung herrschte am Sonntagnachmittag im Kolpingsaal: Pünktlich und jeck um 15.11 Uhr marschierten die "Meckys" der Katholischen Frauengemeinschaft - stilecht mit rot-weiß-karierten Hemden und Lederhosen bekleidet sowie mit einheitlichem Igelhaarschnitt - in den Saal, wo sie von mehr als 150 gut aufgelegten und bunt verkleideten Frauen jubelnd und klatschend in Empfang genommen wurden.

Das Zepter hielten an diesem Nachmittag traditionell die Frauen fest in der Hand. Nur einige wenige Männer waren bei dieser besonderen Sitzung zugelassen, wie etwa die Helfer an der Technik, im Service und natürlich die Geistlichkeit mit Pastor Vincent, Diakon Burkhard Wittwer und der "Herr Pastor" Mark D. Klein, der sich von den Damen einige freche Sprüche gefallen lassen musste. Einen Orden erhielt er trotzdem: "Heute haben Sie nichts zu melden, Herr Pastor", sagte Moderatorin und Präsidentin Rebecca Knecht.

Zum ersten Mal hatte die 22-Jährige das Amt inne und führte charmant und erfrischend frech durch die Sitzung. Ihr diesjähriger Schlachtruf, passend zum Integrationsgedanken ihres Mottos und in Anlehnungen an eines ihrer Mitglieder aus Rheinland-Pfalz, lautete: "Heukeshowwen Alaaf, Westerwald Helau, kfd Helaaf."

In langen Reihen hatten es sich die Besucherinnen im Saal dicht an dicht gemütlich gemacht. Mehr jecke und bunt kostümierte Frauen hätten auch nicht hineingepasst. Nur kleinere schmale Gänge waren freigelassen worden, durch die unter anderem die Akteurinnen und auch das Kinderprinzenpaar der Kolpingsfamilie samt Gefolgschaft bis zur Bühne gelangen konnten. Jede der Besucherinnen hatte sich in Schale geworfen: Modelle aus verschiedenen Jahrhunderten prallten hier aufeinander - ein freches, kunterbunt gekleidetes Hippie-Mädchen mit wallendem blonden Haar saß neben einer düsteren, schwarz gekleideten Gruftibraut, ein süßes blau-gelbes Quietscheentchen mit einer silberfarbenen schimmernden Freiheitsstatue an einem Tisch zusammen. Der Integrationsgedanke schien hier präsenter zu sein, als vielen bewusst war. Hier wurde niemand ausgegrenzt - außer vielleicht die Männer, doch das gehört beim kfd-Karneval nunmal zur Tradition.

Die Damen unter sich - darunter nicht nur Ü40-Besucherinnen, sondern auch viele jüngere Frauen Mitte 20 - lachten, feierten, schunkelten und sangen zusammen. "Das ist eine erfreuliche Entwicklung der vergangenen Jahre", sagte kfd-Vorsitzende Beate Knecht. "Wir haben wieder ein super Publikum. Seitdem wir im Vorstand viele aktive jüngere Frauen dabei haben, nehmen auch jüngere Frauen an der Sitzung teil." Die Altersmischung sei vorteilhaft für die Gemeinschaft.

Das mehr als vierstündige Programm, dass in einem rasanten Tempo über die Bühne ging, hatten 25 Damen aus dem Karnevalsausschuss zusammengestellt. Gesang, Tanz, humorvolle Dialoge und schließlich auch die gereimte Büttenrede der Vorsitzenden, bei der sie die örtliche Geistlichkeit aufs Korn nahm, amüsierten die Gäste bestens.

(sebu)
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