Hückeswagen Egerländer-Klänge in Vollendung

Hückeswagen · Schon Wolfgang Amadeus Mozart wusste die hohe Kunst der böhmischen Musikanten zu schätzen. Auch Smetana meinte: "Das muss uns wohl im Blut liegen." Ein Ableger davon ist die "Egerländer Musik", die Mitte der 1950er Jahre Ernst Mosch mit seinem Bläser-Ensemble zur neuen Blüte brachte. Ein Volksmusik-Hit folgte dem anderen und stand und steht immer noch in der Publikumsgunst.

Das Bundeswehr-Ausbildungs-Musikwesen mit seiner Schulung von stets 120 Nachwuchsmusikern mit Sitz in Hilden setzt außer auf Orchestermusizieren im großen Stil auch auf Ensemble-Spiel. Eines davon ist seine "Egerländer-Besetzung". Seit fast 15 Jahren profitieren die Bewohner des Alten- und Pflegeheims "Johannesstift" von dessen Können. Am Samstag hörten rund 100 Bewohner und viele Gäste draußen auf der Terrasse des "Haus am Park" und ebensoviele bei geöffneten Türen im "Park-Café" selbst, Blasmusik in Vollendung.

Kapellmeister Dirk Wachtler im Range eines Stabsfeldwebels: "Allein ich war schon elfmal hier. Mein Vorgänger Karl Heinz Runkel hatte damals den Anfang bei den Sommerkonzerten am ,Johannesstift' gemacht und die Begeisterungsfähigkeit vor Ort gelobt." Zwei Klarinetten, vier Flügelhörner, eine Trompete, Tenorhorn, Bariton, drei Posaunen, zwei Tuben und Schlagzeug reagierten mit Präzision auf das Dirigat Wachtlers. Alles begann mit dem böhmischen Marsch "Die Sonne geht auf" und prompt verzogen sich düstere Regenwolken. In Kurkonzertstimmung verfolgten Jung und Alt vor allem Egerländer Polkas, Walzer mit Mit-Summ-Refrains und Marsch-Evergreens. Auch diesmal ging es nicht ohne Zugaben. Da war Tirol angesagt. Dabei zeigten zwei Musikantinnen, ihre dreizehn Kollegen plus Kapellmeister, dass ein Abschieds-Marsch auch gesungen werden kann.

(rt)
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