Hückeswagen Guskis Friedensstele steht auf ihrem Platz

Hückeswagen · Mit der Einweihung der Friedensstele des renommierten Hückeswagener Künstlers Bernhard Guski startet morgen die Eröffnungsfeier des Etapler Platzes. Gestern hat der 72-Jährige sie zusammen mit seinem Sohn Robert dort aufgebaut.

Der Aufbau der Friedensstele geriet in der vorigen Woche in Gefahr. Und damit auch ihre Einweihung morgen bei der offiziellen Eröffnung des Etapler Platzes (s. Info-Kasten). Denn ein bislang unbekannter Autofahrer war, von der Parkfläche vor der Raiffeisenbank Richtung Neubau fahrend, mit seinem weißen Audi gegen den sechseckigen Betonsockel geprallt, auf den die vier Meter hohe Friedensstele installiert werden sollte. Einige Fahrzeugteile, darunter ein Teil der Kennzeichenhalterung mit den vier markanten Ringen, deuten darauf hin, dass es sich bei dem Unfallwagen um einen Audi gehandelt haben muss. Der Fahrer war jedoch geflüchtet.

Der schwere Granitsockel war durch den Aufprall zehn Zentimeter in Richtung Parkplatz-Fahrbahn verschoben worden. "Wir mussten sie mit Hilfe eines Radladers wieder zurückschieben", sagte Bernhard Guski, der Erschaffer der Friedensstele, gestern bei deren Aufbau. Ein Bauarbeiter von der nahen Baustelle an dem Asphaltkissen hatte Vater und Sohn spontan geholfen, so dass sie gestern das Kunstwerk aufbauen konnten.

Ab 7.30 Uhr luden die beiden auf dem Hof in Voßhagen die 15 Millimeter dicke und 76 mal 76 Zentimeter große Grundplatte, die später auf der Sockeloberfläche verschraubt wurde, sowie die sechs verzinkten und verschiedenfarbig pulverbeschichteten Stahlrohre, den sechseckigen Ring und die Friedenstaube in einen Transporter ein. Eine Dreiviertelstunde später begann nahe des Eingangs zum Rewe-Markt auf dem Etapler Platz der Aufbau. Die Stahlrohre in den sechs Komplementärfarben, die zudem auch die sechs Kontinente darstellen - weiß steht für die Arktis, die mittlerweile als sechster Kontinent gilt -, waren schnell auf der Bodenplatte verschraubt. Für die Installation des etwa 100 Kilogramm schweren Rings, der den oberen Abschluss der Friedensstele bildet, musste jedoch ein Kranwagen anrollen. Zum Abschluss setzte Bernhard Guski noch die Friedenstaube auf das blaue, Europa symbolisierende Stahlrohr und richtete sie gegen Étaples aus, der Hückeswagener Partnerstadt. Ein weiteres Indiz dafür, dass dieses Kunstwerk voller Friedenssymbolik ist.

Im Frühjahr war der überregional bekannte und beachtete Künstler mit seiner Idee und einem Modell bei Bürgermeister Dietmar Persian vorstellig geworden. Der fand die Idee gut - ebenso die Politik, die Ende Juni im Stadtrat einstimmig ihr Okay gab. Mit der Volksbank Oberberg, die in Hückeswagen noch als Raiffeisenbank firmiert, war schnell ein Sponsor für die Kosten von 14.000 Euro gefunden.

Guski selbst hat bislang nur Positives über seine Friedensstele gehört, sagt er. In den sozialen Medien aber wird sie teils heftig kritisiert und gefordert, das Geld etwa für Schulen auszugeben. Diese Haltung kann der Künstler nicht nachvollziehen. Er sagte mit Blick auf das Kunstwerk: "Dann brauchen wir auch keinen Frieden, wenn wir nicht darüber nachdenken, welche Symbolik dahintersteckt."

(büba)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort