Leben & Lernen Wiehagener Grundschüler heißen die Flüchtlingskinder willkommen

Hückeswagen · HÜCKESWAGEN Das Lied "Bilionera" der rumänischen Popsängerin Otilia ist bezeichnend für diesen besonderen Morgen in der Grundschule Wiehagen: Aus den Lautsprechern dringen leicht orientalisch anmutende Töne, unterlegt mit dem Typischen des Europop-Beats. Acht Mädchen haben zu dem Lied eine ausgeklügelte Choreografie erstellt, die sie an diesem Donnerstagmorgen den übrigen Grundschülern und Lehrerinnen vorführen - und den Eltern der 14 Flüchtlingskinder vorwiegend aus Syrien, dem Libanon und Afghanistan, die an der Schule unterrichtet werden. Das musikalische Programm ist der Auftakt zum monatlichen Schulfrühstück, das dieses Mal ein besonderes ist - es dient nämlich gleichzeitig auch als Willkommensfest für die Eltern der kleinen Flüchtlinge. Und die sitzen im großen Foyer der Grundschule hinter den Schülern und schauen die Vorführungen und hören die Worte von Schulleiterin Ingelore Jacobs und Bürgermeister Dietmar Persian, die von der Hückeswagenerin Fatima Sbai ins Arabische übersetzt werden. So ist gewährleistet, dass sie aufgrund der Sprache nicht von dem Fest ausgegrenzt werden. Schon die Einladungen an sie waren in arabischer Sprache herausgegangen. "Wir wollen gemeinsam miteinander klarkommen und aufeinander zugehen", erläutert die Leiterin der Schule mit etwa 190 Kindern im Gespräch mit unserer Redaktion. So sollen die Flüchtlingskinder von ihren deutschen Klassenkameraden lernen und umgekehrt. Zudem macht Ingelore Jacobs deutlich, dass die Integration nur über die Sprache funktioniere. Daher wird in Wiehagen viel Wert auf den Deutschunterricht für die Kinder geachtet, die ihre Heimatländer zusammen mit ihren Eltern aufgrund von Krieg, Gewalt und Verfolgung verlassen mussten. Auch viele Ehrenamtler helfen ihnen dabei, sich täglich mehrere Stunden lang mit der Grammatik und Rechtschreibung auseinanderzusetzen. "Sie lernen sehr eifrig Deutsch - und mit viel Erfolg", berichtet Ingelore Jacobs begeistert. Sie ist zudem froh darüber, mit Sonja Edelmann eine zusätzliche Kollegin erhalten zu haben, die sich als spezielle Lehrkraft für Deutsch um die Flüchtlingskinder kümmert. Das Schulfrühstück findet an jedem ersten Donnerstag im Monat statt. "Das ist eine Form der Gesundheitserziehung", erläutert die Schulleiterin. Es gebe auch an ihrer Schule immer mehr auffällige Kinder mit Übergewicht und schlechter Ernährung. Daher werde bei dem monatlichen Treffen viel Wert auf gesunde Ernährung gelegt. Zudem nimmt die Grundschule Wiehagen am europäischen Schulobst-Programm teil, bei dem die Kinder dreimal in der Woche kostenfrei Obst erhalten. Bevor die Jungen und Mädchen aber die Leckereien des Schulfrühstücks genießen können, die der Förderverein wieder hergerichtet hat, gibt es zum Abschluss noch einen weiteren musikalischen Genuss: Mehrere Jungen und Mädchen rappen durchaus gekonnt vom "Rap-Huhn", wofür es viel Applaus gibt. Auch von den Flüchtlingskindern und ihren Eltern. Selbst wenn diese den Text nicht oder nur in Auszügen verstanden haben. Aber Musik ist nunmal international.

 Ein Herz für ihre Mitschüler und deren Eltern, die aus ihrer Heimat fliehen mussten, zeigten gestern die Wiehagener Grundschüler.

Ein Herz für ihre Mitschüler und deren Eltern, die aus ihrer Heimat fliehen mussten, zeigten gestern die Wiehagener Grundschüler.

Foto: Jürgen Moll

HÜCKESWAGEN Das Lied "Bilionera" der rumänischen Popsängerin Otilia ist bezeichnend für diesen besonderen Morgen in der Grundschule Wiehagen: Aus den Lautsprechern dringen leicht orientalisch anmutende Töne, unterlegt mit dem Typischen des Europop-Beats. Acht Mädchen haben zu dem Lied eine ausgeklügelte Choreografie erstellt, die sie an diesem Donnerstagmorgen den übrigen Grundschülern und Lehrerinnen vorführen - und den Eltern der 14 Flüchtlingskinder vorwiegend aus Syrien, dem Libanon und Afghanistan, die an der Schule unterrichtet werden. Das musikalische Programm ist der Auftakt zum monatlichen Schulfrühstück, das dieses Mal ein besonderes ist - es dient nämlich gleichzeitig auch als Willkommensfest für die Eltern der kleinen Flüchtlinge. Und die sitzen im großen Foyer der Grundschule hinter den Schülern und schauen die Vorführungen und hören die Worte von Schulleiterin Ingelore Jacobs und Bürgermeister Dietmar Persian, die von der Hückeswagenerin Fatima Sbai ins Arabische übersetzt werden. So ist gewährleistet, dass sie aufgrund der Sprache nicht von dem Fest ausgegrenzt werden. Schon die Einladungen an sie waren in arabischer Sprache herausgegangen. "Wir wollen gemeinsam miteinander klarkommen und aufeinander zugehen", erläutert die Leiterin der Schule mit etwa 190 Kindern im Gespräch mit unserer Redaktion. So sollen die Flüchtlingskinder von ihren deutschen Klassenkameraden lernen und umgekehrt. Zudem macht Ingelore Jacobs deutlich, dass die Integration nur über die Sprache funktioniere. Daher wird in Wiehagen viel Wert auf den Deutschunterricht für die Kinder geachtet, die ihre Heimatländer zusammen mit ihren Eltern aufgrund von Krieg, Gewalt und Verfolgung verlassen mussten. Auch viele Ehrenamtler helfen ihnen dabei, sich täglich mehrere Stunden lang mit der Grammatik und Rechtschreibung auseinanderzusetzen. "Sie lernen sehr eifrig Deutsch - und mit viel Erfolg", berichtet Ingelore Jacobs begeistert. Sie ist zudem froh darüber, mit Sonja Edelmann eine zusätzliche Kollegin erhalten zu haben, die sich als spezielle Lehrkraft für Deutsch um die Flüchtlingskinder kümmert. Das Schulfrühstück findet an jedem ersten Donnerstag im Monat statt. "Das ist eine Form der Gesundheitserziehung", erläutert die Schulleiterin. Es gebe auch an ihrer Schule immer mehr auffällige Kinder mit Übergewicht und schlechter Ernährung. Daher werde bei dem monatlichen Treffen viel Wert auf gesunde Ernährung gelegt. Zudem nimmt die Grundschule Wiehagen am europäischen Schulobst-Programm teil, bei dem die Kinder dreimal in der Woche kostenfrei Obst erhalten. Bevor die Jungen und Mädchen aber die Leckereien des Schulfrühstücks genießen können, die der Förderverein wieder hergerichtet hat, gibt es zum Abschluss noch einen weiteren musikalischen Genuss: Mehrere Jungen und Mädchen rappen durchaus gekonnt vom "Rap-Huhn", wofür es viel Applaus gibt. Auch von den Flüchtlingskindern und ihren Eltern. Selbst wenn diese den Text nicht oder nur in Auszügen verstanden haben. Aber Musik ist nunmal international.

STEPHAN BÜLLESBACH

(RP)
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