Jüchen "Classic Days" sind ein Motor für die Wirtschaft

Jüchen · Am 31. Juli startet die zehnte Auflage des Motor- und Oldtimerfestivals. Es bringt einige hunderttausend Euro nach Jüchen und in die Region.

Classic Days auf Schloss Dyck
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30 000 Besucher, rund 6000 Oldtimer und ihre Besitzer aus der ganzen Welt, dazu viele weitere Aussteller, Caterer, Sicherheitskräfte, Handwerker und Helfer: Das dreitägige Oldtimerfestval "Classic Days" hat sich zu einem Mikrokosmos entwickelt - mit viel Manpower und Finanzkraft. "Wir bringen zu den ,Classic Days' nicht nur viele Menschen in die Region, sondern auch Geld", sagt Rüdiger König vom veranstaltenden Verein "Classic Days".

Diese Einschätzung kann Christian Jäger (43), Geschäftsführer des Gastronomie- und Hotelverbands "Dehoga" Nordrhein mit Sitz in Neuss unterstreichen: "Eine solche Veranstaltung ist aus unterschiedlichen Aspekten interessant: Zum einen mit Blick auf die Aussteller, die in der Region übernachten und sich verpflegen. Zum anderen mit Blick auf die Besucher, die aber meist nur für einen Tag anreisen", meint Jäger. Während die Tagesgäste eher das gastronomische Angebot vor Ort nutzen würden, würden bei längeren Aufenthalten auch die Wirte im Umland profitieren. Für viele Gastronomen sei das Festival ein fixer Termin, der ihnen "zusätzliche Reservierungen" bringen könnte. Auch deshalb, weil Firmen das international bekannte Oldtimer-Event gern nutzen, um Mitarbeiter, Partner oder Kunden einzuladen.

Die Finanzkraft der Festival-Besucher kann etwa Christian Prange (36), Verkaufsleiter im Neusser Swissôtel mit 246 Zimmern, belegen: "Dank der ,Classic Days' sind wir an einem Ferien-Wochenende ausgebucht." Auch Häuser im Umfeld bis Düsseldorf, so ist Prange überzeugt, würden profitieren. Ohne diese dreitägige Veranstaltung sehe es in der Ferienzeit deutlich leerer aus, denn: "Neuss ist kein Ziel für Urlauber", weiß Prange.

Rüdiger König sieht neben Hotellerie, Gastgewerbe und Tankstellen weitere positive Effekte: "Allein im Catering-Bereich werden bis zu 250 Menschen beschäftigt." Zudem hätten Zelte- und Messebauer zu tun, um die bis zu 90 großen Zelte zu errichten; auch Versorgungsleitungen müssten gelegt werden, Sicherheitskräfte seien eingesetzt. König geht von "einigen hunderttausend Euro" aus, die die "Classic Days" nach Jüchen und in die Region bringen. Unverändert ein Vereinsziel: die Stiftung Schloss Dyck zu fördern. "Für uns ist es auf die Dauer bezogen einer der besucherstärksten Termine", so Stiftungsvorstand Jens Spanjer. Die Einnahmen trügen dazu bei, andere Angebote der Stiftung zu finanzieren. Zudem sei das internationale Event Werbung für Dyck. Auch Bürgermeister Harald Zillikens schätzt die "Classic Days" als "unglaublichen Imagegewinn für die Gemeinde Jüchen" und als "Türöffner für Unternehmer-Gespräche" ein: "Damit erzielen wir europaweit Aufsehen. So viel Werbung könnten wir gar nicht machen. Ein solcher Effekt ist durch kein Plakat oder Flyer zu erreichen." Zwar sei Jüchen auch wegen des Tagebaus Garzweiler II bei vielen Menschen bekannt. In Kombination mit den "Classic Days" sei der Name der Gemeinde aber - anders als im Zusammenhang mit der Braunkohleförderung - positiv besetzt.

(NGZ)
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