Jüchen Die "Nökecher Jecke" erobern das Jüchener Rathaus

Jüchen · Gestern Mittag um 11.11 Uhr fügte sich Jüchens Bürgermeister Harald Zillikens seinem Schicksal: Die Karnevalisten stürmten das Rathaus, um für die närrischen Tage das Zepter zu übernehmen. Diesmal waren die Möhnen allerdings gnädig und verzichteten darauf, Zillikens in Ketten zu legen. Die Tänzer der Karnevalsgesellschaft "Nökecher Jecke" forderten lediglich den symbolischen Rathausschlüssel - und mischten die Verwaltung mit mehreren Tänzen ordentlich auf. "Eigentlich braucht ihr mir den Schlüssel bis Aschermittwoch gar nicht wiederzugeben", sagte Zillikens, der das schwere Teil gemeinsam mit seinem Stellvertreter Helmut Kreutz an die jungen Tänzer übergab.

Stürmten gestern ins Rathaus: die Tänzer der "Nökecher Jecke". Vorne im Bild: Prinzessin Laura Schmitz mit dem symbolischen Rathausschlüssel.

Stürmten gestern ins Rathaus: die Tänzer der "Nökecher Jecke". Vorne im Bild: Prinzessin Laura Schmitz mit dem symbolischen Rathausschlüssel.

Foto: cka

Der Rathauschef, der nach eigenen Angaben gestern vergessen hatte, sich eine Krawatte anzuziehen, präsentierte sich karnevalsfreundlich mit Hut, Fliege und schwarz-weiß gestreifter Weste und signalisierte Bereitschaft, den erobernden Jecken freies Spiel zu lassen. Er eröffnete die fünfte Jahreszeit auch für seine bunt verkleideten Mitarbeiter - darunter Bauarbeiter, Piraten und sogar ein Bademeister - mit einem dreifachen "Jüchen Helau".

Die beiden Kindertanzgarden aus Hochneukirch heizten ihrem Publikum bei vier Tänzen und zwei Zugaben ordentlich ein und sorgten für Partystimmung im sonst eher ruhigen Rathausfoyer, in das sich die ganze Prozedur wegen der Sturmböen draußen verschoben hatte. Die Tänzer im Alter zwischen fünf und 14 Jahren - mit dabei waren auch zwei Jungs - bewiesen unter der Leitung ihrer Trainerinnen Wilma Ellinger und Christin Dolde großes Talent. An ihrer Spitze tanzte die zwölfjährige Prinzessin Laura Schmitz, die schließlich den jecken Ausnahmezustand in Jüchen offiziell verkündete.

Weil Erika Jansen von den "Dycker Wievern" zurzeit im Krankenhaus liegt, konnten die "Wiever" nicht wie sonst das Rathaus an Altweiber unsicher machen; die Narren mussten auch auf das beliebte Streitgespräch zwischen ihr und Zillikens verzichten. Aber - und da waren sich alle einig - die Kindertanzgarde konnte ebenfalls für gute Stimmung sorgen. "Wenn Jüchen 2019 Stadt ist, werdet ihr zur ersten Tanzgarde", kündigte der Bürgermeister den Kindern mit einem Augenzwinkern an. Er wünschte - stellvertretend für alle Karnevalisten - Erika Jansen gute Besserung.

(cka)
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