Jüchen Landwirte ernten die ersten Erdbeeren

Jüchen · Langsam aber sicher werden die Erdbeeren der ersten Sorten rot. In diesen Tagen beginnt die Erntezeit, bis August wird die beliebte Sammelnussfrucht gepflückt. Familie Schulz aus Hoppers betreibt den größten Erdbeer-Anbau in Jüchen.

 Landwirt Rainer Schulz (47) vom Obstgut Flassrath erntet in diesen Tagen die ersten Erdbeeren des Jahres. Die aromatische Frucht baut er auf einer Fläche von zehn Fußballfeldern an - teilweise unter speziellen Folien.

Landwirt Rainer Schulz (47) vom Obstgut Flassrath erntet in diesen Tagen die ersten Erdbeeren des Jahres. Die aromatische Frucht baut er auf einer Fläche von zehn Fußballfeldern an - teilweise unter speziellen Folien.

Foto: lothar berns

Bald wird's ernst auf den Erdbeerfeldern vom Obstgut Flassrath bei Hoppers: die Erntesaison steht bevor. Doch auf dem freien Land sind die Früchte derzeit noch mehr grün als rot - im Gegensatz zu den Erdbeeren an den Pflanzen in den Folientunnels, die Wärme ähnlich wie ein Gewächshaus speichern. Dort blüht es bereits prächtig, die Ernte der ersten knallroten Erdbeeren hat bereits begonnen. So richtig süß sind die Früchte zwar noch nicht - doch schon mit dem nächsten Sonnenschub könnte sich das ändern.

Die ersten Schalen haben die Pflückhelfer vom Obstgut Flassrath vor etwa zehn Tagen gefüllt. "Durch die Wärme in den ersten Frühlingstagen läuft die Ernte in den Folientunnels sehr gut an, auf dem freien Land hingegen verzögert sie sich durch den Regen um einige Tage. Dort geht's wohl erst nach Pfingsten los", sagt Rainer Schulz vom Obstgut, der Erdbeeren bereits seit mehr als 15 Jahren anbaut und heute mit einer Anbaufläche von insgesamt fünf Hektar (zehn Fußballfelder) der größte Erdbeer-Bauer im Gemeindegebiet ist.

Der 47-Jährige setzt auf die Direktvermarktung der roten Sammelnussfrucht, deren Haupt-Erntezeit von Ende Mai bis Ende Juni ist. An mehreren Standorten in Jüchen und Mönchengladbach ist sein Betrieb mit Verkaufsständen in Form von überdimensionierten Erdbeeren vertreten - acht Mal die Woche darüber hinaus auch auf Wochenmärkten in der Region. "Auch ich esse sehr gerne Erdbeeren", verrät Rainer Schulz.

Doch wie genau sieht für ihn die perfekte Erdbeere aus? "Bei den Erdbeeren kommt es auf einen aromatischen, süßlichen Geschmack, auf eine ideale Größe und auf eine gute Festigkeit an", erklärt der Landwirt, der bis August pro Hektar rund 20 Tonnen Erdbeeren (entspricht etwa 40 000 Schalen) ernten will. Zehn Sorten, die zu unterschiedlichen Zeiten reifen, baut er an, um die Erntezeit zu strecken. "Jetzt beginnt alles mit der Sorte ,Clery'. Eine sehr spät blühende Pflanze ist die sogenannte Maliwa", erzählt Schulz, der für die Ernte der 20 Pflückhelfer beschäftigt.

Den größten Teil der Erdbeeren baut er auf dem freien Land an, unter den insgesamt 15 windgeschützten Folientunnels wachsen sie auf einer Länge von 130 Metern allerdings deutlich schneller. "Die Pflanzen werden durch spezielle Schläuche bewässert und mit einer Nährlösung versorgt", sagt Schulz. Zur Bestäubung der Erdbeer-Blüten hat er mehrere Zuchthummelvölker in den Tunnels untergebracht, die bei steigenden Temperaturen von Blüte zur Blüte fliegen. Denn die Erdbeere mit ihren markanten gelben Samenkörnern wächst nur nach entsprechender Bestäubung wohlgeformt aus einer weiß-gelblich blühenden Blüte heraus.

Ab Ende Mai startet der Familienbetrieb mit dem Erdbeerverkauf, in den kommenden Monaten beginnt dort darüber hinaus auch die Ernte von Kirschen, Himbeeren und Heidelbeeren, die Rainer Schulz als einziger Landwirt in Jüchen anbaut.

(NGZ)
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