Jüchen Ortsausgang erhält ein neues Gesicht

Jüchen · Im Vorentwurf des Regionalplans ist das Baugebiet "Jüchen-West" ausgewiesen. Seine Verwirklichung scheiterte über viele Jahre. Damals war es als Pendant zum Neubaugebiet "Im Auenfeld" mit 250 Grundstücken geplant.

 Im Neubaugebiet Auenfeld gibt es nur noch wenige freie Grundstücke. Neue sollen in "Jüchen-West" ausgewiesen werden.

Im Neubaugebiet Auenfeld gibt es nur noch wenige freie Grundstücke. Neue sollen in "Jüchen-West" ausgewiesen werden.

Foto: Lothar berns

Der Vorentwurf des Regionalplans enthält für Jüchen "sehr positive Möglichkeiten", sagt Bürgermeister Harald Zillikens. So kann die Verwaltung - in Abstimmung mit der Bezirksregierung Düsseldorf - voraussichtlich drei Bauvorhaben in den kommenden Jahren verwirklichen. Das größte, "Jüchen-West", liegt an der Ortsausfahrt in Richtung Mönchengladbach. Damit könnte ein lang gehegtes Vorhaben realisiert werden. Bereits seit mehr als zehn Jahren liegen diese Entwürfe in der Schublade.

Im Regionalplan legt die Bezirksregierung die künftige Entwicklung der Kommunen fest - Flächen für neue Firmenansiedlungen werden ebenso ausgewiesen wie solche für Häuser und Wohnungen oder für neue Windräder. Der Vorentwurf ist inzwischen an die Städte und Gemeinden versandt worden; diese konnten sich dazu äußern. Laut Bürgermeister Harald Zillikens seien die Gespräche in Düsseldorf in einem angenehmen Klima verlaufen. Ein zukunftsweisendes Ergebnis: Die Gemeinde kann auch in Zukunft weiter wachsen. In der Nachbarstadt Grevenbroich war Bürgermeisterin Ursula Kwasny mit dm Vorentwurf des Regionalplans unzufrieden: Von der Stadt avisierte Neubaugebiete in Elsen, Elfgen und Neukirchen fanden sich im Plan nicht wieder; statt Bauland in der Nähe von Vierwinden war eine Grünfläche skizziert.

Wie die Gemeinde in Zukunft weiter wachsen kann, das will der Bürgermeister in der ersten Sitzung des neuen Planungsausschusses am 25. September detailliert vorstellen. Dann steht auch "Jüchen-West" auf der Tagesordnung. Nach bisherigen Überlegungen sollte dort ein Pendant zum Baugebiet "Im Auenfeld" am anderen Ortseingang von Jüchen entstehen. Das "Auenfeld" war mit 250 Grundstücken für Einfamilienhäuser, Doppelhaushälften und einige mehrgeschossige Wohnhäuser das größte in der Gemeinde. Allerdings hinterließ die Wirtschaftskrise Spuren: Der Verkauf lief zeitweise schleppend, Förderprogramme oder Häuser zur Miete lockten neue Interessenten. Bis auf 20 Flächen - acht davon gehören der Gemeinde - sind alle Parzellen verkauft. Doch "Jüchen-West" soll laut Zillikens "anders aussehen".

Im Rhein-Kreis Neuss gehört Jüchen zu den Kommunen, wo die Preise für baureife Grundstücke nierig liegen. Freistehende Einfamilienhäuser kosten in guter Lage 190, in mittlerer Lage 170 und in mäßiger Lage 150 Euro. Auf ähnlichem Niveau liegen die Preise lediglich in Rommerskirchen (210, 170 und 150 Euro). Meerbusch ist im Rhein-Kreis Spitzenreiter mit Preisen von 440, 360 und 260 Euro in vergleichbaren Lagen.

Denn mit Blick auf den demografischen Wandel ist es für Harald Zilllikens ein Minimalziel, die Überalterung der Jüchener zu verlangsamen, also mehr Familien im Gemeindegebiet anzusiedeln. Dazu sind neue Baugebiete unverzichtbar. Die Gemeinde als Wohnort sei durchaus gefragt, sagt der Bürgermeister und verweist auf das Bauland in den Umsiedlungsorten: "Die Grundstücke in Holz sind verkauft; auch für Otzenrath ist die Nachfrage vorhanden."

(NGZ)
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