Jüchen Tagebau "raubt" Gewerbegebiete

Jüchen · Die FWG nimmt Stellung zum akuten Mangel an Gewerbeflächen in Jüchen.

 Anstelle der Nordring-Ruine ist keine Gewerbeansiedlung erlaubt.

Anstelle der Nordring-Ruine ist keine Gewerbeansiedlung erlaubt.

Foto: gt

Die Ursache für den Mangel an Gewerbeflächen in Jüchen sieht FWG-Fraktionsvorsitzender Gerolf Hommel im Braunkohletagebau begründet. Er sagt: "Das alles ist dramatisch. Eine Ursache ist der Tagebau, der uns ein Drittel der Gemeindefläche beraubt. Das führte zu Einwohnerverlusten, aber auch zu einer beschränkten wirtschaftlichen Entwicklung": Damit bezieht Hommel Stellung zu unserer Berichterstattung vom Dienstag. Die NGZ hatte dargelegt, dass die Wirtschaftsförderung keine Gewerbeflächen für Neuansiedlungen oder Betriebserweiterungen auf Jüchener Gemeindegebiet zur Verfügung stellen kann. Hommel wundert sich allerdings, dass auch im Regiopark laut Bürgermeister keine Flächen mehr frei seien. Hommel sagt: "Noch im Februar 2017 gab es dort zwei freie Flächen, einmal 40.000 und einmal 7000 Quadratmeter." Wenn dort aber immer noch Flächen frei seien und in den vergangenen zwei Jahren ja frei gewesen seien: "Was hat Wirtschaftsförderin Schmitz mit den 19 Absagen gemacht? Denn jede Ansiedlung im Regiopark kommt auch Jüchen finanziell zu Gute, sie erhält Arbeitsplätze."

Und er erinnert: 1992 habe die Gemeinde in Hochneukirch für 500.000 DM etwa 14.000 Quadratmeter Land gekauft und mit weiteren Flächen dort ein Gewerbegebiet gegründet. 2008 habe man daraus wieder Ackerland gemacht und damit 500.000 DM in den Sand gesetzt. Man habe den Bereich als Tauschfläche für die Polo-Ansiedlung benutzt. "Dies geschah gegen heftigen Widerstand der FWG und Ratsmitglied Karl-Heinz Ehms (CDU). Seit Jahren fehlt diese Fläche nun für Kleingewerbe."

(NGZ)
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