Kaarst CDU will Reitwege besser vernetzen

Kaarst · Der Reitsport stellt einen beträchtlichen Freizeit- und Wirtschaftsfaktor dar. Dem werde das vorhandene Reitwegenetz nicht gerecht, finden die Kaarster Christdemokraten - und plädieren trotz Spargebot im Sport für einen Ausbau.

 Zahlreiche Kaarster betreiben Pferdesport, 14 Reiterhöfe gibt es im Stadtgebiet - aber zu wenige Reitwege, wie die CDU findet.

Zahlreiche Kaarster betreiben Pferdesport, 14 Reiterhöfe gibt es im Stadtgebiet - aber zu wenige Reitwege, wie die CDU findet.

Foto: R. Matzerath

Viele Kaarster haben einen engen Bezug zur Reiterei - nicht ohne Grund gibt es 14 Reiterhöfe im gesamten Stadtgebiet. Die CDU-Fraktion wünscht sich deshalb mehr und bessere Reitwege in Kaarst. Ein Problem in diesem Zusammenhang: Zahlreiche Zuschüsse für die Kaarster Sportvereine waren zunächst mit einem - mittlerweile aufgehobenen - Sperrvermerk versehen worden, die Vereine sollen Konsolidierungspotenziale ausloten. Vor diesem Hintergrund könnte es problematisch sein, zusätzliche Kosten zu verursachen.

Eine Verpflichtung seitens der Kommune zur Attraktivierung der Reitwege gibt es nicht, es würde sich um eine freiwillige Aufgabe der Stadt handeln. Die Grünen sahen den Antrag in der jüngsten Sitzung des Sportausschusses deshalb kritisch. Was möchte die CDU-Fraktion im Einzelnen? Ihre zentrale Forderung: "Die Reitwege in Meerbusch, Neuss-Vogelsang, Kaarst-Broicherseite, Kaarst Alte Heerstraße (nicht ausgewiesen), Vorst-Linning und Vorster Wald, ebenfalls derzeit nicht ausgewiesen, sollen in Verbindung gebracht werden." Außerdem wurde beantragt, dass die vorhandenen Reitwege wieder instand gesetzt werden. Dabei sollen ehemals bestehende Wegeverbindungen aufgegriffen werden. Die Verwaltung wurde beauftragt, vorab dadurch entstehende Kosten zu ermitteln und den Ausschuss über eventuelle Fördermöglichkeiten zu informieren.

Die neu zu schaffenden Wege sollen in das bereits bestehende Reitwegenetz des Rhein-Kreises Neuss aufgenommen werden. Die SPD-Fraktion erweiterte den Fragenkatalog, den die Verwaltung jetzt abzuarbeiten hat, noch um einige Punkte: Mit welchen Kosten ist zu rechnen? Müsste die Stadt Land erwerben? Wer würde die Reitwege pflegen? Gibt es versicherungsrechtliche Fragen? Die Verwaltung wird versuchen, diese Fragen zu beantworten. "Das Reitwegenetz ist überwiegend in Kreis-Hand, dort ist auch das Know-how vorhanden - die Kaarster Sportverwaltung hat hier wenig Erfahrungen", erklärte Sportdezernent Sebastian Semmler. Und er führt weiter aus: "Geklärt werden muss unter anderem, ob ein Reitweg mit Sand oder mit Mulch ausgestattet werden muss - das ist ein ganz neues Thema für die Sportverwaltung."

Semmler geht davon aus, dass die Kostenfrage rechtzeitig bis zu den Haushaltsberatungen geklärt sein wird: "Wir werden dann in der Lage sein, ein paar Hausnummern zu nennen." Ob die Mittel dann in den Haushalt 2017 eingestellt werden oder nicht, sei eine politische Entscheidung. "Wir als Verwaltung halten uns da zurück", sagte der Sportdezernent. Ein Grund für diese Zurückhaltung: Noch steht auch nicht annähernd fest, in welcher Größenordnung sich die zu erwartenden Kosten bewegen werden. "Zehn neue Schilder aufzustellen, wäre kein Problem", erklärt Semmler - und ahnt wohl, dass der Aufwand schon deutlich größer sein wird.

Innerhalb der CDU hat sich eine Arbeitsgruppe gebildet, die sich des Themas "Reitwege" angenommen hat. Die Fraktion hat in dieser Angelegenheit bereits mit dem Landrat Kontakt aufgenommen und eine positive Rückmeldung erhalten. Der Reitsport stelle in Kaarst, aber auch in den anderen Gemeinden des Rhein-Kreises einen "beträchtlichen Freizeit- und Wirtschaftsfaktor" dar - dem werde das vorhandene Reitwegenetz nicht gerecht.

(NGZ)
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