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Kaarst Hoppeditz-Erwachen in Reimform

Kaarst · Ob Grundwasserproblematik oder Hausärztemangel: Manfred Brendel teilte in seiner Rede ordentlich aus. Auch Bürgermeisterin Ulrike Nienhaus nutzte in der Rathausgalerie die Möglichkeit, mit ihren Reimkünsten zu überzeugen.

 Krankheitsbedingt hatte Hoppeditz Manfred Brendel ein paar Jahre Pause einlegen müssen. Am Samstag legte er aber wieder ordentlich los.

Krankheitsbedingt hatte Hoppeditz Manfred Brendel ein paar Jahre Pause einlegen müssen. Am Samstag legte er aber wieder ordentlich los.

Foto: Berns

Kaarst kann Karneval: Zum Hoppeditz-Erwachen am Samstag um 11.11 Uhr waren zahlreiche Narren in die Rathausgalerie gekommen. Es mangelte nicht an guter Laune und die Gardetänzerinnen von Blau-Gold begeisterten mit ihren Darbietungen. Hoppeditz Manfred Brendel sparte nicht mit Kritik - seine Rede richtete sich gegen die Bundespolitik, aber auch gegen die Mächtigen vor Ort. Dafür gab es reichlich Applaus. Erstmals wurde jetzt mit Claudia und Christoph Demuth das designierte Stadtprinzenpaar der Session 2018/2019 kurz vorgestellt.

Krankheitsbedingt hatte der Hoppeditz ein paar Jahre Pause einlegen müssen. Am Samstag schien Manfred Brendel in Bestform gewesen zu sein. Sein Motto: "Ganz egal, ob Mann, ob Frau: Dreimal Kaarst helau." In Reimform machte er seinem Ärger Luft. In Bezug auf die Bundespolitik hörte sich das dann so an: "Auch Merkel, Gabriel und Nahles brachten bisher nur Banales." Die Grundwasserproblematik in Teilen der Stadt veranlassten den 60-Jährige zu folgendem Reim: "Damit niemand muss im Schlamm ersaufen, sollten sich die Politiker mal zusammenraufen." Besser hätte das Josef Karis auch nicht ausdrücken können. Den zunehmenden Hausärztemangel lastete der Hoppeditz fälschlicherweise der Verwaltung an. Dieter Güsgen, Leiter des Fachbereichs Kultur, sprach von einer "kernigen, fantastischen Rede" und forderte die Narren zur ersten "Rakete" der noch taufrischen Session auf. Dem Hoppeditz überreichte er eine Tasse von der Tour de France und einen Weckmann. Bürgermeisterin Ulrike Nienhaus im pinkfarbenen Blazer versprach bezüglich der Grundwasserproblematik: "Wir bleiben dran."

Und auch sie verstand es zu reimen: "Wir beugen uns der Narrenmacht, die über uns mal schimpft, mal lacht." Ihr Zustandsbericht: "Kaarst ist prima aufgestellt, auch wenn es fehlt, das liebe Geld." "Wir kommen mit alle Mann vorbei, hurra, hurra", heißt es in einem Karnevalssong. Ganz in diesem Sinne und begleitet von einem Klatschmarsch waren Vertreter der Ersten Kaarster Narrengarde Blau-Gold, der "5 Aape" aus Büttgen und von "Kaarsch op Jöck" in die Rathausgalerie einmarschiert, wobei die Vertreter von Blau-Gold zahlenmäßig den anderen überlegen waren und der Büttger Kappes-Klompe-Club mit Abwesenheit glänzte. Dass das Hoppeditz-Erwachen auf einen Samstag fiel, merkte man am Auftritt der Großen Tanzgarde von Blau-Gold: An einem normalen Arbeitstag hätten die jungen Damen nicht in voller Stärke auftreten können. In der Session 2010/2011 war Martina Wirth Karnevalsprinzessin. Jetzt heißt sie Martina Chares und schwärmte in der Gardeuniform von Blau-Gold von einer "sehr schönen Zeit". Mit dabei: Töchterchen Mara (17 Monate).

Einigen Karnevalsfreunden reichte diese Einstimmung auf die närrische Zeit noch nicht: Sie fuhren nach Köln, um dort ins karnevalistische Treiben einzutauchen. Die Session ist diesmal nur 89 Tage kurz, da muss man jede Sekunde nutzen.

(NGZ)
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