Kaarst "In kleinen Schritten gegen Fluglärm"

Kaarst · Bürgermeisterkandidatin Ulrike Nienhaus lud zur Diskussion zum Thema Fluglärm.

 Kaarster im Gespräch mit Ulrike Nienhaus (Mitte).

Kaarster im Gespräch mit Ulrike Nienhaus (Mitte).

Foto: lber

Knapp 50 Bürger waren auf Einladung von CDU-Bürgermeisterkandidatin Ulrike Nienhaus zur Fluglärmmessstation an der Kampstraße/Ecke Gladiolenweg gekommen. Die Stimmung war zunächst gereizt, Nienhaus wurde immer wieder unterbrochen. Aber die Diskussion sollte sachlicher werden. "Warum soll ich Sie am 13. September wählen?", fragte ein Bürger. Nienhaus erklärte: "Ich kann die Flugzeuge nicht von heute auf morgen umlenken." Um den Fluglärm zu verringern, sei ein langer Atem notwendig. "Wir müssen in kleinen Schritten vorangehen, im Schulterschluss mit anderen betroffenen Kommunen."

"Die vom Flughafen Düsseldorf lügen wie gedruckt", klagten aufgebrachte Bürger. Die Antwortbriefe auf schriftliche Beschwerden aufgrund von Verletzungen des Nachflugverbots seien "eine Lachnummer". Klaus Lindner, bei der Stadt für die seit Ende vergangenen Jahres im Betrieb befindliche Lärmmessstation zuständig, erklärte die Vorteile dieser 11 000-Euro-Investition: "Wir bekommen hier tagesaktuelle Informationen." Der Flughafen Düsseldorf gebe seine Daten mit sechsmonatiger Verzögerung bekannt. Die Messstation mache die Stadt vom Flughafen unabhängig. Nienhaus empfahl Folgendes: "Auf der Internetseite der Bezirksregierung Düsseldorf ist jeder Start und jede Landung nach 22 Uhr dokumentiert."

"Sie haben mich nicht ausreden lassen", musste die Bürgermeisterkandidatin immer wieder kritisieren. Die Debatte wurde erst sachlicher, als sich Karl-Heinz Kreuels vom Verein "Kaarster gegen Fluglärm" einschaltete. Er gab zu verstehen, dass es in der Region solche Lärmmessstellen bislang so gut wie gar nicht gegeben habe. Sein Credo: "Man darf hier nicht zu viel verlangen, es ist erst ein Anfang. Mehr kann die Stadt im Augenblick nicht tun." Die Bundesgesetzgebung schaffe den gesetzlichen Rahmen, kein Landesminister könne sich darüber hinwegsetzen. "Vor diesem Hintergrund ist es umso wichtiger, dass wir uns nicht gegenseitig fertigmachen", erklärte Kreuels. Ulrike Nienhaus geht davon aus, "dass man künftig mit dem Thema Lärm anders umgehen muss". Zurzeit ist Kaarst, rein rechtlich gesehen, gar nicht vom Fluglärm betroffen.

(barni)
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