Kaarst Spatenstich für K 37n und "Ikea-Brücke"

Kaarst · Die Erschließung des neuen Gewerbegebiets "Kaarster Kreuz" läuft auf Hochtouren - jetzt auch offiziell.

 Ikea-Niederlassungsleiter Detlef Boje (l.), Landrat Hans-Jürgen Petrauschke und Bürgermeister Franz-Josef Moormann beim symbolischen Spatenstich.

Ikea-Niederlassungsleiter Detlef Boje (l.), Landrat Hans-Jürgen Petrauschke und Bürgermeister Franz-Josef Moormann beim symbolischen Spatenstich.

Foto: at

Es ist nur ein symbolischer Akt, aber einer von enormer Bedeutung für die Stadt Kaarst. Bürgermeister Franz-Josef Moormann, Landrat Hans-Jürgen Petrauschke und Detlef Boje, Leiter der Ikea-Niederlassung Kaarst, haben gestern gemeinsam den ersten Spatenstich für die Erschließungsstraße ins neue Gewerbegebiet "Kaarster Kreuz", die K 37n, gesetzt.

Wie "groß" im tatsächlichen wie auch im übertragenen Sinn das ist, was da auf dem Areal zwischen Schnellrestaurants, Autobahn und Regiobahn-Trasse bereits seit einigen Wochen entsteht, lässt sich an den Worten des rederoutinierten Bürgermeisters ablesen, der bei der Begrüßung der zahlreichen Gäste aus Politik und Verwaltung zugeben musste: "Ich bin ziemlich nervös! Wir realisieren hier das Gewerbegebiet ,Kaarster Kreuz', die Umsiedlung von Ikea ist ein Schlüsselelement dieser Zukunftsplanung."

Eine öffentlich-private Partnerschaft macht das 15-Millionen-Euro-Projekt möglich. Zwei Millionen hat der Erwerb der Grundstücke gekostet, 13 Millionen betragen die Baukosten. Der Rhein-Kreis Neuss finanziert als Baulastträger neun Millionen Euro, die Stadt Kaarst und Ikea bezahlen jeweils drei Millionen. Der Vertrag für den Bau der Erschließungsstraße wurde nötig, weil sich das Land 2013 aus der Finanzierung zurückgezogen hat. Auf der Internationalen Gewerbe-Immobilienmesse Expo Real in München unterzeichneten Kreis, Stadt und Ikea im Oktober vergangenen Jahres den Erschließungsvertrag.

Die K 37n wird 1220 Meter lang, alleeartig bepflanzt und soll im Herbst 2016 fertig sein. Neue Geh- und Radwege beziehungsweise neue Regenwasserkanäle und Regenwasserbecken entlang der Straße kommen hinzu. Der Ausbau der benachbarten L390, neue Fahrbahnen zur A 57 und eine von Architekt Eckehard Wienstroer konzipierte Brücke gehören zum Gesamtpaket. Die neue Überführung ist dessen Herzstück. Sie soll mehr werden als nur ein Mindestfunktionalbauwerk. Der Baukörper liegt auf einem Bock auf, in den Nordkanal hinein gibt es eine Aussichtsplattform, die Überführung selber beschreibt eine Wellenlinie.

Neben der Erschließung des künftigen Gewerbegebiets soll die Kreisstraße 37n - so prognostizieren es die Verkehrsplaner - der Entlastung und gleichzeitig der Steigerung der Leistungsfähigkeit der L 390 und des Knotenpunkts L 390/K37/Gümpgesbrücke dienen. Staus sollen dann an dieser Stelle der Vergangenheit angehören. Über die Verkehrsplanung wurde in der Kaarster Politik lange kontrovers diskutiert.

Detlef Boje, seit mehr als elf Jahren Leiter der Kaarster Ikea-Filiale und verantwortlich für das Marathon-Projekt "Umsiedlung", fasste seine Freude über den Straßenbaustart gestern in folgende Worte: "Weil wir Ikea-Mitarbeiter schon so lange auf den Neubau warten, ist es besonders schön, dass Kaarst mit dem ,more sustainable store' jetzt, nach mehr als zehn Jahren Diskussion und Planung, ein weltweit einmaliges Ikea-Einrichtungshaus erhält. Tokio ist als zweiter Standort ausgeschieden!"

(NGZ)
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