Gemeinde Grefrath Heim für die faszinierenden Fledermäuse

Gemeinde Grefrath · Familie Ulrich aus Grefrath engagiert sich für die Tiere. Nabu-Chef Rolf Brandt überreichte ihnen eine Ehrenplakette.

 Manuela Menn (l.) und Rolf Brandt (r.) überreichten die Fledermaus-Plakette an Marion, Ann Sophie, Frank und Lisa Marie Ulrich.

Manuela Menn (l.) und Rolf Brandt (r.) überreichten die Fledermaus-Plakette an Marion, Ann Sophie, Frank und Lisa Marie Ulrich.

Foto: K.-h. hengsten

Die Ortsgruppe Grefrath des Naturschutzbunds (Nabu) hat jetzt die zweite Plakette für ein "Fledermausfreundliches Haus" verliehen. Sie geht an die Familie Ulrich. Diese hat hat gleich zwei Fledermausquartiere an den Giebelwänden ihres Hauses an der Bruckhauser Straße angebracht.

Die Liebe zu den Fledermäusen entdeckte die Familie im Urlaub. Nach einer Exkursion stand für Marion und Frank Ulrich sowie die für beiden Töchter Lisa Marie und Ann Sophie fest: Fledermäuse sind unglaublich faszinierende Tiere. Nach der Rückkehr aus den Ferien verfolgten alle auch im heimischen Garten die allabendlichen Flugmanöver der Fledermäuse, die für das menschliche Ohr nicht zu hören sind.

Mit einem Bausatz für Fledermauskästen schufen die Ulrichs vor zwei Jahren das erste Quartier. Im Sommer gehen die Tiere mit Einbruch der Dämmerung dort und im benachbarten Park auf Nahrungssuche. "Als in der Nachbarschaft eine alte Kastanie gefällt wurde, haben wir deutlich mehr Flugbewegungen als üblich beobachtet", erzählt Frank Ulrich.

Derart motiviert, folgte dann im vergangenen Jahr der zweite Kasten für Fledermäuse. Um sie auseinander zu halten, tragen die Kästen die Namen der beiden Töchter: Lisa Marie und Ann Sophie hatten beim Bau kräftig mitgeholfen.

Nabu-Vorsitzender Rolf Brandt hat der Familie jetzt die Plakette übergeben, die ihr Engagement für die Fledermäuse belegt. Brandt freut sich über den Einsatz von der Grefrather Fledermaus-Freunden: "Fledermäuse brauchen unsere Unterstützung. Da immer mehr Quartiere, beispielsweise durch die Sanierung von Gebäuden, verloren gehen, ist es wichtig, einen Ausgleich zu schaffen."

Die Ulrichs reichen die beiden Quartiere im eigenen Garten längst nicht mehr. Sie gehen mittlerweile auch auf Fledermaus-Exkursion. Mit einem selbstgebauten Detektor können die von den Tieren zur Orientierung verwendeten Ultraschallwellen in hörbare Töne umgesetzet werden. Dabei ist es sogar möglich, die unterschiedlichen Frequenzen auch den verschiedenen Fledermaus-Arten zuzuordnen.

Im Sommer vergangenen Jahres hatten der Nabu-Vorsitzende Rolf Brandt und Frank Ulrich auch gemeinsam nach Spuren von Fledermäusen im Dachstuhl der alten Grefrather Grundschule gesucht, allerdings wurden sie nicht fündig.

An der Aktion "Fledermausfreundliches Haus" kann sich jeder beteiligen. Bei der Verleihung der Plakette war auch Manuela Menn dabei, die seit vier Jahren eine Fledermaus-Ambulanz in Viersen betreibt. Die Expertin sagt, dass "Kästen für Fledermäuse am besten an der windabgewandten Seite angebracht werden".

Für den Bau der Kästen sollte man Hölzer ohne Chemikalien nehmen, die Innenseite sollte etwas angeraut sein. Die Tiere müssen ihr neues Zuhause aber erst finden, den "Einzug" kann man aber beschleunigen, indem man in der Nähe nachtblühende Pflanzen anbaut und wachsen lässt.

(RP)
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