Stadt Kempen Niersexpress: "Aktuelle Situation ist nicht hinnehmbar"

Stadt Kempen · Die Situation ist für den Bahnbetreiber Nordwestbahn und seine Kunden alles andere als erfreulich. Die Verärgerung der Bahnreisenden auf der Strecke des RE 10 ("Niersexpress") zwischen Kleve und Düsseldorf ist groß. Betroffen sind auch die Fahrgäste, die den Regionalzug ab Kempen in Richtung Düsseldorf nutzen. Seitdem der Streckenabschnitt zwischen Krefeld und Neuss wegen Bauarbeiten im Bereich des Bahnhofs Meerbusch-Osterath gesperrt ist, kommt es nicht nur zu geänderten Fahrzeiten, Umleitungen und erheblichen Verspätungen von bis zu 45 Minuten. Die Fahrgäste werden an Bahnhöfen der Strecke nicht oder nur unzureichend über die Änderungen informiert.

Zuständig für die Bauarbeiten und die Informationen an den Bahnhöfen ist die Deutsche Bahn. Und die hält sich ganz offensichtlich nicht an Absprachen mit der Nordwestbahn. "So kann es nicht weiter gehen. Die DB Netz AG muss auf der Strecke des Niersexpresses endlich dafür Sorge tragen, dass der vertraglich abgestimmte Ersatzfahrplan eingehalten werden kann", bringt der Landrat des Kreises Kleve, Wolfgang Spreen, sein jüngstes Gespräch mit den Verantwortlichen der Nordwestbahn als Betreiber des Regionalexpresses (RE) 10 auf den Punkt. "Die aktuelle Situation ist für die Fahrgäste nicht hinnehmbar!" Die Deutsche Bahn (DB) Netz AG hat der Nordwestbahn für den "Niersexpress" eine Ausweichstrecke zur Verfügung gestellt und die so genannte Trassenbelegung vertraglich zugesichert. Die Nordwestbahn hat daraufhin einen Ersatzfahrplan erstellt und ihre Kunden informiert, dass die Umfahrung etwa fünf Minuten mehr Fahrzeit benötigt. Allerdings hat diese Umleitung vom ersten Tage an nicht funktioniert. Immer wieder wurden Güterzüge vorgelassen oder die Strecke war für die Nordwestbahn aus anderen Gründen in der vorgesehenen Zeit nicht befahrbar. "Unsere Fahrgäste sind darüber sehr wütend und unsere positive Entwicklung erfährt einen großen Rückschlag", so Wigand Maethner, Bereichsleiter Marketing & Kundenservice des Verkehrsunternehmens, im Gespräch mit Landrat Spreen. Daher habe die Nordwestbahn intensive Gespräche mit der DB Netz AG aufgenommen. Noch sei die DB Netz AG der Nordwestbahn nicht so weit entgegen gekommen, wie es der Vertrag eigentlich vorsieht.

Daher hat das Verkehrsunternehmen nun die Öffentlichkeit über die Hintergründe der Verspätungen informiert. "Unsere Servicemitarbeiter auf dem Zug werden aktuell von den Fahrgästen teilweise übel beschimpft", so Maethner. Daher sei ein Flyer erstellt worden, der die Situation erläutere. Der Bahnbetreiber hofft, dadurch die Zahl der bei ihm eingehenden Beschwerden auf ein "erträgliches Maß zu reduzieren".

Auch der SPD-Bundestagsabgeordnete Udo Schiefner aus Kempen ist an der Sache dran. Er erklärte gestern im RP-Gespräch, dass er mit Verantwortlichen der DB Netz AG sprechen werde. Schiefner war von der Nordwestbahn um Unterstützung gebeten worden.

(rei/RP)
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