Kevelaer Pichler ist sicher: Der Zug findet statt

Kevelaer · Nachdem die Narren im vergangenen Jahr wegen einer Sturmwarnung in die Röhre schauten, soll der Straßenkarneval diesmal wie geplant über die Bühne gehen. In Twisteden am Sonntag und in Kevelaer am Montag starten die Züge.

Erst einmal rief der Bürgermeister seine Wetter-App auf und zeigte sein Smartphone in die Runde: "Hier steht nichts von Wind, nur dass es regnen wird. Ich bin zuversichtlich, dass wir den Zug nicht absagen werden", sagte Dominik Pichler bei der Karnevals-Pressekonferenz. Keine Frage: Die Absage des Zuges im vergangenen Jahr wegen der Sturmwarnung steckt immer noch in den Köpfen. Diesmal sind die Prognosen gut, zudem sorgt der ausgefallene Zug für ein Novum in Kevelaer. Erstmals werden zwei Kinderprinzenpaare im Zug mitfahren. Denn die Regenten des vergangene Jahres mussten ja auf den Zug verzichten, sie dürfen ihn diesmal nachholen.

Der Straßenkarneval startet in der Marienstadt mit dem Umzug am Sonntag in Twisteden. Traditionell beginnt für viele der Karneval bereits vor dem Zug mit dem Marsch von Kevelaer nach Twisteden. Diesen "Zug zum Zug" hat die Polizei besonders im Auge. Zuletzt habe es hier aber keine größeren Probleme mehr gegeben. Dieter Moll von den Karnevalsfreunden Twisteden freut sich, dass es diesmal trotz der hohen Auflagen mehr Wagen als im Vorjahr sind. Zehn Wagen machen sich ab 14.11 Uhr vom Maasweg auf den Weg. Insgesamt sind 22 Zugnummern dabei. Nach dem Zug um 16.11 Uhr wird im Zelt weiter gefeiert. Der Eintritt kostet fünf Euro, Moll rechnet mit rund 1000 Gästen.

Eine Neuerung gibt es beim Zug in Kevelaer. Im Jubiläumsjahr endet er diesmal nicht auf dem Peter-Plümpe-Platz, sondern auf dem Europaplatz. Damit soll verhindert werden, dass es einen Rückstau gibt. Denn in den vergangenen Jahren habe es immer gedauert, bis die Karnevalstruppen sich am Peter-Plümpe-Platz aufgelöst hatten. Mit dem neuen Zielpunkt soll die Feier im Zelt schneller starten. Dort steigt ab 16 Uhr die Jugenddisco, die 2016 ebenfalls dem Wind zum Opfer gefallen war. Die Fete ist ein direkter Beitrag zum Jugendschutz. Im Zelt sollen die Jüngeren friedlich feiern, Ausweise werden kontrolliert, dem Koma-Saufen soll die rote Karte gezeigt werden - so das Konzept. Vier Kevelaerer Betriebe (Hotel Klostergarten, Hotel Goldener Löwe, Goldener Schwan und Alt Derp) sowie Christel Schiffer und der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband unterstützen die Idee mit einer Spende zu den Kosten der Veranstaltung.

Trotz der Baustelle im Bereich Egmontsraße / Lindenstraße / Wember Straße und Friedensstraße soll der Zug in gewohnter Form unterwegs sein. "Wir sind mit einem Wagen Probe gefahren und dort gut durchgekommen", berichtet Heinz-Gerd Spolders vom VFR Blau-Gold Kevelaer. Etwas eng sei es nur an der Friedensstraße, sonst sei reichlich Platz für die Wagen. Von denen gibt es 2017 leider nicht so viele. Im vergangenen Jahr hatten sich noch zwölf Wagenbautrupps angemeldet, diesmal werden es lediglich acht Wagen sein.

Ob das daran lag, dass mancher enttäuscht war, dass die Arbeit umsonst war, weil der Zug ausfiel, sei offen. Zehn Fußgruppen und sechs Kapellen begleiten außerdem den Zug, der um 14.11 Uhr am Europaplatz startet.

(RP)
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