Kreis Kleve Bergmann: Flughafen muss "bedeutsam" gestellt werden

Kreis Kleve · Kleine Anfrage zu Weeze an den Landtag

Während in Düsseldorf das Luftverkehrswachstum an seine Grenzen stößt, lässt man nur 80 Kilometer weiter den landesweit viertgrößten Flughafen Weeze verhungern, weil er im neuen Landesentwicklungsplan (LEP) lediglich als "regionales Konversionsprojekt" eingestuft werden soll. Als ein Projekt, das den Übergang von einer militärischen in eine zivile Nutzung bezeichnet. Das ist die Quintessenz einer Kleinen Anfrage von Dr. Günther Bergmann an die Landesregierung. "Das kann doch so nicht sein. Zumal die dort einst stationierten Harrier-Jagdbomber längst verschrottet sind", sagt der CDU-Landtagsabgeordnete des Kreises Kleve.

Deshalb möchte er in seiner Kleinen Anfrage, die seit gestern in Düsseldorf vorliegt, wissen, warum Weeze als Flughafen nicht als landesbedeutsam eingestuft wird. Ein Flughafen, den die Niederländer längst als euregional betrachten, und der 2014 mehr als 1,8 Millionen Fluggäste durchschleuste. Zum Vergleich: Landesbedeutsam sind die beiden größten Flughäfen Düsseldorf (21 Millionen Passagiere im Jahr 2014) und Köln/Bonn (9,4 Millionen Passagiere), aber auch Paderborn-Lippstadt, der seit Jahren mit rückläufigen Passagierzahlen kämpft - 2014 wurden dort nur noch 764 000 Passagiere gezählt. Bergmann führt für Weeze weiter ins Feld, dass der zu 40 Prozent von niederländischen Fluggästen benutzte Airport betrieben werde, "nahezu ohne die öffentliche Hand zu belasten". Vor allem im Vergleich zu Münster/Osnabrück oder Dortmund.

Warum steht Weeze nur als "regional bedeutsames Konversionsprojekt" im Plan für den neuen LEP, wie gedenkt die Landesregierung angesichts der Kapazitätsprobleme in der Landeshauptstadt die in Weeze vorhandenen Reserven zu heben? Und: Wie schätzt die Regierung eine mögliche Entlastung der Anwohner in Düsseldorf durch eine "Reduzierung der Flugbewegungen" ein, wenn Kapazitäten an Weeze abgegeben werden?, will Bergmann unter anderem wissen. Er rechnet bis Juli mit einer Antwort. "Weeze braucht die Landesbedeutsamkeit", konstatiert Bergmann.

(RP)
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