Kleve Bewegende Momente bei "Made in Kleve"

Kleve · Der 9. Jahresrückblick ließ die vergangenen Monate noch einmal Revue passieren. So sprach Flüchtling Amadou etwa über seine Ausbildung und Stefan Duda vom umgefallenen Baum an seiner Hochzeit.

"Flüchtlinge" waren auch in diesem Jahr ein großes Thema in Kleve. In der 50.000 Einwohner fassenden Kreisstadt leben mittlerweile viele Menschen ganz unterschiedlicher Nationen. Die Tanzgruppe "AKWAABA" des Klever Kinder- und Jugendzentrums "KALLE" griff diesen Umstand auch in ihrer Darbietung auf, die sie beim mittlerweile 9. Jahresrückblick "Made in Kleve" zeigten. Bestückt mit den Flaggen der unterschiedlichen Nationen auf ihren Shirts tanzten sie einen Mix aus Street- sowie Breakdance und rissen damit die Gäste in der ausverkauften Klever Stadthalle förmlich mit.

Kaum eine Gruppe hätte dieses Thema vermutlich künstlerisch besser auf die Bühne bringen können als diese Tänzer. "AKWAABA", was auf Deutsch "Willkommen" heißt, ist schließlich ein Tanzprojekt des Kinder- und Jugendzentrums, an dem Schüler, Auszubildende, Studenten sowie Flüchtlinge aus elf Ländern teilnehmen. Die Tanzgruppe schaffte damit auch eine schöne Überleitung zum wohl bewegendsten Moment bei "Made in Kleve". Diesen gab es, als das Moderatorinnen-Duo Anne van Eickels und Steffi Neu Flüchtling Amadou vorstellten. Er stammt aus Guinea und ist in einer lebensgefährlichen Tour nach Deutschland gereist. "Ich möchte ein Leben in Freiheit haben", sagte Amadou. Der Besitzer eines Bachelor-Abschlusses in Elektrotechnik absolviert gerade bei der Weykamp Elektrotechnik GmbH in Kleve eine Ausbildung in diesem Bereich. Probleme unter anderen auch in der Kommunikation habe es von Anfang an keine gegeben, verriet Chef Jörg Weykamp auf der Stadthallen-Bühne. "Das lief von Anfang an gut. Bei uns wird ein Mix aus Deutsch, Englisch und Französisch gesprochen", so Weykamp. Über seinen neuen Schützling sagte der Chef zudem: "Ich bin sehr glücklich, ihn hier zu haben."

Einen der aufregendsten Momente dieses Jahres erlebte wohl Stefan Duda: Kurz nach der Eheschließung mit seiner Frau Maya fiel an der Klever Tiergartenstraße eine uralte Buche auf den Balkon des Museum Kurhaus. Sie verfehlte nur knapp die Hochzeitsgesellschaft, die sich noch kurz davor an jenem Ort aufhielt. Über diesen "absoluten Horror" berichtete Duda bei "Made in Kleve", das 2016 in einem etwas neuem Gewand erschien. Zum ersten Mal moderierten Anne van Eickels und Steffi Neu, unterstützt vom langjährigen Moderator, RP-Sportredakteur und Ex-Karnevalsprinz Helmut Vehreschild, die knapp dreistündige Veranstaltung. Sie brachten mit ihrer fröhlich-frechen Moderation auf jeden Fall neuen Schwung in die Stadthalle.

Verfolgt wurde das Geschehen sogar in Berlin, wo sich einige "Exil-Klever" zum gemeinsamen Beisammensein trafen und per Skype-Schalte live nach Kleve durchgestellt wurden. Ein waschechtes Materborner-Urgestein stand dagegen live auf der Bühne: Ex-Ratskrug-Wirt Erich Gietmann sprach mit van Eickels und Neu über seine Entscheidung, seine Kneipe in diesem Jahr aufzugeben. Er sei vor allem froh, dass es dank Investor Bernd "Mom" Zevens, der das Wirtshaus kaufte, und dem Ehepaar Lenz im Ratskrug weitergehe.

Sportlich wurde es mit der 14-jährigen niederländischen Judo-Meisterin Alexe Wagemaker aus Zyfflich, die mit Vehreschild plauderte. Mit einem satirischen Jahresrückblick begeisterte Kabarettist Ludger Kazmierczak das Publikum.

(RP)
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