Kalkar Der Luftwaffenstandort Kalkar wächst

Kalkar · Die Operationszentrale Luftwaffe am Standort Kalkar erhält neue Aufgaben. Der Luftverteidigungsgefechtsstand der Nato auf dem Uedemer Paulsberg wird umstrukturiert. 1600 Soldaten sollen bald in Kalkar oder Uedem dienen.

 Rund 160 Gäste ließen sich über aktuelle Entwicklungen informieren.

Rund 160 Gäste ließen sich über aktuelle Entwicklungen informieren.

Foto: Evers

Der Luftwaffenstandort Kalkar/Uedem wird in den nächsten Jahren an Bedeutung zunehmen. Das wurde gesten beim traditionellen Aschermittwoch-Fischessen in der von-Seydlitz-Kaserne Kalkar deutlich. Rund 160 Gäste, darunter Bürgermeister, Vertreter des Kreises Kleve, Persönlichkeiten aus Industrie und Handel und natürlich ranghohe Offiziere der heimischen und der benachbarten Bundeswehr-Dienststellen waren der Einladung der Luftwaffe gefolgt.

Der Brauch will es, dass der Kommandeur des Zentrum Luftoperationen diese Veranstaltung zu einer Einordnung der allgemeinen sicherheitspolitischen Lage sowie zu einem Rückblick auf das vergangene, beziehungsweise Ausblick auf das laufende Jahr nutzt. Dies übernahmen gestern Generalmajor Günter Giesa und anschließend Brigadegeneral Franz-Josef Nolte. Der Schwerpunkt des vergangenen Jahres waren die Umstrukturierungen im Zuge der Neuausrichtung der Bundeswehr. In Kalkar und Uedem wurde zum 1. Juli 2013 das Zentrum Luftoperationen als eine von drei Kommandobehörden auf der zweiten Ebene der Luftwaffe im Dienstgestellt. Das Herzstück ist die Operationszentrale Luftwaffe auf dem Paulsberg in Uedem. In diesem 24-Stunden-Gefechtsstand werden alle einsatzbezogenen Führungsaufgaben der Luftwaffe gebündelt. Die Soldaten auf dem Paulsberg stellen der Luftwaffe ein permanentes Einsatzlagebild zur Verfügung. Auch der Nato-Luftverteidigungsgefechtsstand in Uedem hat einen größeren Verantwortungsbereich erhalten. Von dort aus wird der Luftraum über 14 Nationen überwacht "Der Zuständigkeitsbereich reicht vom Baltikum bis nach Großbritannien und von den Alpen bis nach Island", sagte Brigadegeneral Nolte.

Rund 350 zusätzliche Soldaten sind in den vergangenen Monaten nach Kalkar und Uedem versetzt worden. In den kommenden Monaten und Jahren sollen noch 50 mehr kommen, so dass im Jahr 2017 voraussichtlich rund 1600 Soldaten in Kalkar beziehungsweise Uedem dienen werden. Laut Oberstabsfeldwebel Klaus Sattler gehört der Standort Kalkar/Uedem damit zu den wenigen Bundeswehr-Standorte, die im Rahmen der Neuausrichtung gestärkt worden sind.

Der Standort Kalkar wird als Ausbildseinrichtung ausgebaut. "Künftig durchlaufen nahezu alle Offiziere und auch viele Unteroffiziere der Luftwaffe eine entsprechende Ausbildung in Kalkar", sagte Nolte. Oberstes Ziel aller Anstrengungen sei es, "die Operationszentrale Luftwaffe am Standort Kalkar/Uedem als Führungsgefechtstand in die Führungsstruktur der Bundeswehr zu verankern", betonte der Brigadegeneral. Bis zum Jahr 2018 soll zudem das GeoInfo-Zentrum Luftwaffe von Münster nach Kalkar/Uedem verlagert werden, berichtete Nolte. Doch zunächst gelte es, den Gefechtsstand in Uedem fit für den Dauereinsatz in der erweiterten Nato-Luftüberwachung zu machen.

(RP)
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