Niederrhein DGB fordert Kurswechsel in der Rentenpolitik

Niederrhein · Die neuesten aktuellen Zahlen der Rentenversicherung hat der DGB in einem Rentenreport zusammengefasst und fordert zugleich einen nachhaltigen Kurswechsel in der Rentenpolitik. Denn für den Gewerkschafsbund belegen die Zahlen den Trend, dass die Menschen immer länger arbeiten müssen und dennoch geringere Rentenansprüche haben. Schuld sei vor allem das sinkende Rentenniveau. "Schon jetzt liegt der Rentenanspruch bei nur 47,5 Prozent des Nettolohns", sagte Ulrich Rieger vom DGB in Duisburg. Die Konsequenzen seinen deutlich: So lägen durchschnittliche Renten der Neurentner bei den Männern in Duisburg bei 1105 Euro, im Kreis Wesel bei 1210 Euro und im Kreis Kleve bei 1053 Euro. Damit erhalte ein Neurentner aktuell 100 Euro weniger als die Personen, die zum gleichen Zeitpunkt im Rentenbezug waren.

Besonders dramatisch zeige sich die Situation laut DGB bei den Frauen. Die Durchschnittsrente bei Frauen liegte mit 502 Euro in Duisburg, 507 Euro im Kreis Wesel und 491 Euro im Kreis Kleve weiter unter der gesetzlichen Grundsicherung von 773 Euro. Frauen gehörten damit zu den Verlierern. Frauen sind häufiger in Teilzeit oder Minijobs beschäftigt und arbeiten in Branchen, in denen die Einkommen niedriger sind als in typischen Männerberufen. Die Folge sei ein Gehaltsunterschied von rund 22 Prozent gegenüber Männern.

Der DGB hält einen Kurswechsel für geboten, um Altersarmut zu verhindern. Der DGB schlägt vor, die Rentenbeiträge für Arbeitnehmer und Arbeitgeber schrittweise von heute 18,7 Prozent auf 22 Prozent im Jahr 2030 anzuheben. Damit könne der Abwärtstrend gestoppt und mittelfristig sogar eine Erhöhung des Rentenniveaus erreicht werden. Darüber hinaus müssten prekäre Arbeitsverhältnisse zurückgedrängt werden, sagte Rieger. Die Bundesregierung müsse sich darum kümmern, Minijobs ab dem ersten Euro sozialversicherungspflichtig zu stellen und ein gesetzliches Rückkehrrecht von Teil- in Vollzeit zu beschließen.

(RP)
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