Kreis Kleve "Euregio Rhein-Waal birgt ein enormes Potenzial"

Kreis Kleve · Deutsche und Niederländer können gemeinsam mehr erreichen. Davon sind Euregio-Geschäftsführer Andreas Kochs sowie der stellvertretende Euregio-Vorsitzende und Bürgermeister von Weeze, Ulrich Francken, überzeugt. Sie trafen sich in diesen Tagen zu einem Gedanken-Austausch mit Flughafen-Chef Ludger van Bebber und Margret Voßeler, Mitglied des NRW-Landtages, am Airport Weeze.

Die Euregio unterstützt grenzüberschreitende Aktivitäten im deutsch-niederländischen Grenzgebiet auf vielfältige Art und Weise. So sagte Andreas Kochs: "Hauptanliegen der Euregio Rhein-Waal ist die Verbesserung und Intensivierung der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit in Wirtschaft und Gesellschaft." Das Arbeitsgebiet berge ein immenses Potenzial für Entwicklungen. Die Euregio versteht sich als Medium, das Partner zusammenbringt und eint.

"Europa ist viel mehr als eine bürokratische Institution", sagte Margret Voßeler. "Anhand der Euregios kann man konkret sehen, wie sich Menschen über ihre Nationalitätsgrenzen hinweg annähern und sich gemeinsam bestärken." Genau das will die Euregio: "Langfristig sollen die staatlichen Grenzen immer mehr auf das Papier reduziert werden", betonte Ulrich Francken. Funktionieren kann dies in Zusammenarbeit mit der Hochschule, Unternehmen oder Vereinen.

So fördert die Euregio im Großen mit dem Projekt Interreg V a die Bereiche Wirtschaft, Technologie, Tourismus und Innovation. Im Kleinen werden im Rahmen des Interreg-Programmes "People to People" kulturelle und gesellschaftliche Veranstaltungen oder Projekte gefördert. Alles dient dem Ziel der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit und der sozialen Kohäsion. Organisieren beispielsweise ein niederländischer und ein deutscher Schützenverein gemeinsam ein Projekt der Brauchtumspflege, kann dies von der Euregio finanziell gefördert werden.

Von den Niederländern lernen könnte auch die Luftfahrt in Deutschland, sagte Flughafen-Chef van Bebber: "Die Niederländer bemühen sich stets um Ausgleich bedacht und finden Kompromisse." In Deutschland würde der Airport hingegen vom Land Nordrhein-Westfalen konsequent ausgebremst. "Leider herrscht in Düsseldorf ein Kirchturmdenken. Rot-Grün weigert sich, den Flughafen im LEP landesbedeutsam zu stellen. Für unsere Region ist dies jedoch von immenser Bedeutung", betonte Margret Voßeler. Ludger van Bebber sieht dies genauso: "Es gibt keine logischen Argumente, die gegen die Landesbedeutsamkeit sprechen."

(RP)
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