Kreis Kleve Langzeitarbeitslosigkeit auf einem hohen Niveau

Kreis Kleve · Viele Partner engagieren sich mit großem Erfolg um die Vermittlungen in Arbeit - und dennoch bleibt die Zahl der Bedarfsgemeinschaften im Kreis Kleve auf hohem Niveau.

"Die Mitarbeiter in den Jobcentern, die Kommunen und freien Träger sowie die Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber - sie alle ziehen an einem Strang und bringen immer mehr SGB-II-Leistungsempfänger insbesondere in nachhaltige Beschäftigungsverhältnisse. Doch die Zahl derer, die auf Sozialleistungen angewiesen sind, wächst noch schneller", erläutert Günter Franik, Leiter des Fachbereichs Jugend, Soziales und Jobcenter die Situation. Besonders hervorzuheben sei die erneut gestiegene Zahl an Vermittlungen in Vollzeitjobs und in Ausbildung.

Von den 356 Integrationen erfolgten 128 Vermittlungen in Vollzeitbeschäftigung und 57 in Teilzeitjobs. Darüber hinaus begannen 19 Personen eine Ausbildung. "Ein guter Start ins Erwerbsleben", so Franik. 146 Integrationen erfolgten in eine geringfügige Beschäftigung und 6 in sonstige Tätigkeiten. "Viele Langzeitarbeitslose sind aufgrund ihrer gesundheitlichen oder familiären Situation mit Kindererziehung oder Pflege von Angehörigen nur eingeschränkt erwerbsfähig. Für diese Personenkreise stellen Teilzeitbeschäftigungen oder geringfügige Beschäftigungen geeignete Beschäftigungsformen dar", so Franik. Die Gesamtzahl von 356 im Juni führt zu einer Gesamtzahl von 2.084 Vermittlungen im ersten Halbjahr 2014 (1.853 in 2013), was einer Steigerung von 12,5 Prozent entspricht. "Das beste Halbjahresergebnis seit 2007."

Ungeachtet der Vermittlungserfolge ist die Zahl der Bedarfsgemeinschaften nur leicht gesunken und beträgt im Juli 9.044 (minus 40). Bei den Bedarfsgemeinschaften handelt es sich in der Regel um Familien, die von Langzeitarbeitslosigkeit betroffen sind. Langzeitarbeitslose sind Personen, die ein Jahr oder länger arbeitslos sind. Derzeit erhalten von 100 Einwohnern im Kreis Kleve etwa 6,4 die Grundsicherung für Arbeitssuchende nach dem SGB II. Diese Größenordnung stellt sowohl im Vergleich zu Bund (7,8) und Land (9,3), als auch zu den Nachbarkreisen Wesel (7,6) und Viersen (6,8) einen relativ guten Wert dar. Der Kreis Kleve hat zur Erfüllung aller Aufgaben nach dem SGB II im Juni 2014 etwa zehn Mio. Euro aufgewendet. Dieser Betrag liegt unterhalb des Ergebnisses des Vormonats (minus 150.000 Euro). Gegenüber dem Vorjahresmonat (Juni 2013) liegt das Ergebnis um rund 800.000 Euro (etwa 8,6 Prozent) höher. Bisher wurden 2014 etwa 60,0 Mio. Euro aufgewendet. Dies sind rund 5,1 Mio. Euro mehr als im Vorjahreszeitraum (plus 9,3 Prozent). Der Kreis und die Kommunen sind hieran mit einem Anteil von etwa 11,9 Mio. Euro beteiligt.

(RP)
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