Kranenburg "Märchenhaft und fernsehreif"

Kranenburg · Beim Bunten Abend der Kranenburger Karnevalsgesellschaft Krunekroane herrschte beste Stimmung im vollbesetzten Bürgerhaus. Das Prinzenprogramm verband mit Karneval und Schützenwesen zwei Brauchtümer am Niederrhein.

 Das Paradies in der fünften Jahreszeit: Die Krunekroane feierten im Bürgerhaus mit Niveau und ohne Nieten.

Das Paradies in der fünften Jahreszeit: Die Krunekroane feierten im Bürgerhaus mit Niveau und ohne Nieten.

Foto: MVO

Volles Haus, Bombenstimmung, glanzvolle Tänze und witzige Beiträge in der Bütt - diese Schlagwörter treffen den ersten Bunten Abend der Kranenburger Karnevalsgesellschaft Krunekroane ganz genau. Schon der überwältigende Einzug von Prinz Markus dem Treffenden mit Funkenmariechen Julii nebst Garde, Elferrat und einer großen Zahl von Kranenburger Ex-Prinzen geriet zum ersten Höhepunkt im Bürgerhaus am Katharinenhof.

Der erste Vorsitzende Thomas Hermsen hatte zur Begrüßung der Gäste, die meisten verkleidet und bester Laune, nicht zu viel versprochen. Der Prinz begann sein erstes Heimspiel sogleich mit der Ordensverteilung an die Ex-Prinzen. Sitzungspräsident Manfred Cittrich brachte seinerseits mit dem Begrüßungslied "Die Krunekroane sagt He-lau" die Narren der niederrheinischen Grenzfeste in Stimmung. Neben Bürgermeister Günter Steins mit Gattin waren auch die Ortsvorsteherin Irmgard Hunselar, Pfarrer Christoph Scholten und zahlreiche Ratsmitglieder unter den Gästen.

 Mit einem nicht alltäglichen Zwiegespräch zwischen Engel und Clown begeisterten Angela und Matthias Heek.

Mit einem nicht alltäglichen Zwiegespräch zwischen Engel und Clown begeisterten Angela und Matthias Heek.

Foto: Markus van Offern

Jürgen Ollenburg, alias Olli, absolvierte die Rolle des Eisbrechers in der Bütt professionell. Sein gereimter Jahresrückblick war ein Rundumschlag zu allen politischen Reizthemen, an erster Stelle stand der "Polit-Clown aus dem Ami-Land". Erster tänzerischer Höhepunkt war der Auftritt der Mini-Garde. Die 15 Mädchen zeigten mit sichtlich viel Spaß eine eindrucksvolle Choreographie. Große Freude bereiteten ihnen dabei die neuen Kostüme, die mithilfe der Crowdfunding-Plattform der Volksbank Kleverland und zahlreicher Spender angeschafft werden konnten.

Dafür bedankte sich die Truppe ausdrücklich. Ulla Lohmann und Norbert Cloosters, die im Laufe des Abends noch mehrmals ihre karnevalistische Vielseitigkeit auf der Bühne unter Beweis stellten, unterhielten die närrische Zuschauerschaft mit einem Zwiegespräch "op Platt". Dabei ging es natürlich um Beziehungen, Zweisamkeit und um einen gewissen Film, der die Liebe, die in die Jahre kam, in Schwung bringen sollte.

Manfred Cittrich brachte als Sitzungspräsident mit seinen spontanen Kommentaren viel gute Laune ins Spiel. Es glitzerte und funkelte, als die große Tanzgarde die Bühne rockte. Ohne Zugabe ließen die Jecken die Tänzerinnen nicht gehen. Im "Zwiegespräch Engel und Clown" begeisterten Angela und Matthias Heek. Ein Thema war das Weihnachtsmenü gestern und heute. "Früher war einfach", so der Engel. Heute gäbe es Veganer, Vegetarier und glutenfreie Lactoseintoleranzler.

Deshalb sei die gedämpfte Möhre aus achtsamem Bio- Anbau die beste Wahl. Sportliches und tänzerisches Highlight war kurz vor der Pause der Solotanz von Lina Bzrezinski. Zu Beginn der zweiten Halbzeit war die Stimmung im Saal nicht mehr zu bremsen. Zu vielen Liedern wurde geschunkelt, gesungen und getanzt. Hier platzierte Markus der Treffende mit Julii und der Garde sein Prinzenprogramm. Der Prinz, der auch im Schützenverein aktiv ist, hatte mit seinem Gefolge ein Bühnenstück einstudiert, das die vielen Gemeinsamkeiten von Karneval und Schützenwesen zeigte.

Größte Schnittmenge war offensichtlich der Spaß an Gemeinschaft. Das total begeisterte Publikum forderte immer wieder Zugaben. Über die Freuden und Leiden bei einer Familienfeier berichtete Andreas van Wickeren in der Bütt und erntete viele Lacher. Stefanie Theunissen und Lukas Jansen spielten mit Worten im Zwiegespräch in der Kneipe. Sie fragten, ob Glatzköpfe wohl auch manchmal eine Glückssträhne hätten.

Kein Gardetanz ist wie der andere, das bewiesen weitere eindrucksvolle Auftritte der Garden. "Märchenhaft und fernsehreif" kommentierte Manni Cittrich den Showtanz der Tänzerinnen als Kleopatras, der mit Hebungen und waghalsigen Würfen für Begeisterung sorgte. Die "Arbeitsbienen" hatten wie jedes Jahr ein Schluss-Stück vorbereitet, in dem noch einmal viele Akteure der Krunekroane in einer schwungvollen Playback-Show Humor bewiesen.

Den Sportfreunde Stiller-Hit "Applaus, Applaus" sang Lars Gerrtzen mit einem umformulierten Text als Dank an das Publikum, das den Karneval lebendig macht. Darauf ein dreifaches "Krunekroane Helau".

(RP)
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