Bedburg-Hau Rathaussturm: Peter Driessen tanzt in Klompen

Bedburg-Hau · Im Kreis wurden die Rathäuser von den Tollitäten gestürmt, Bedburg-Hau bildete da keine Ausnahme, denn auch Bürgermeister Peter Driessen konnte die Machtübernahme der Jecken nicht verhindern: Zwar hatte er sich mit den Ratsherren tapfer den Aufgaben der Tulpenprinzessin Annika gestellt, am Ende hatten die Karnevalisten aber die Papp-Nase vorn.

 Prinzessin Annika jubelt mit dem Schlüssel zur Macht, neben ihr verneigt sich Bürgermeister Peter Driessen.

Prinzessin Annika jubelt mit dem Schlüssel zur Macht, neben ihr verneigt sich Bürgermeister Peter Driessen.

Foto: Stade

Verwirrung gab es gleich zu Anfang, als Prinzessin Annika mit ihrem Anhang die Ratsherren in Wanderkleidung entdeckte. "Wir wandern jetzt nach Nimwegen", erklärten die Ratsmitglieder, denn schließlich habe Annika bei ihrer Proklamation ja angeordnet, der Rat müsse vor Ende der Session in die niederländische Stadt gewandert sein. Vor den Herausforderungen, die der närrische Hofstaat für die Kommunalpolitiker vorbereitet hatte, gab es aber kein Entkommen — und so taten sie ihr Bestes, um den Rathausschlüssel für Peter Driessen zu verteidigen, der sich das Spektakel gewohnt lässig aus dem Ratssaal-Fenster anschaute.

Die erste Aufgabe: Nationalflaggen erkennen. Von Chancengleichheit konnte jedoch nicht die Rede sein, denn während die Prinzessin mit ihren Begleitern einige Fragen beantworten mussten, bei dem die Antwort jeweils Deutschland oder Holland war, sollten die Ratsherren unter anderem die Flaggen von Andorra und Montenegro erkennen. Auch in den anderen Herausforderungen schlugen die Ratsherren sich zwar wacker — sangen etwa lautstark den Refrain des Prinzessinnenlieds — unterlagen aber am Ende gegen die närrische Übermacht.

Den Schlüssel schnappten sich die Karnevalisten dann während der letzten Aufgabe, für die Driessen seinen Ausguck verlassen und auf die Bühne vor dem Rathaus gekommen war: In Klompen tanzte er mit der Prinzessin den Klaubautertanz, ließ sich während eines Richtungswechsels jedoch den riesigen Schlüssel aus der Hand stibitzen. Und so bleibt das Rathaus noch bis Mittwoch in der Hand von Prinzessin Annika. Große Trauer gab es bei den Kommunalvertretern jedoch nicht, schließlich sorgte Annika nach dem Rathaussturm noch mit Garde- und Showtänzen, Musik und Snacks für Trost und Unterhaltung.

(RP)
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